In der Schweiz gibt es mehr überfällige Forderungen als in anderen westeuropäischen Ländern. Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle Zahlungsmoralbarometer von Atradius. 42,6 Prozent aller Rechnungen wurden 2015 zu spät bezahlt – das sind rund 3 Prozentpunkte mehr als der Durchschnitt aller westeuropäischen Länder.

Der Grund für die schlechte Zahlungsmoral waren überdurchschnittlich oft Konkurse und Geschäftsaufgaben von Kunden. Sie waren mit 65,2 Prozent überdurchschnittlich oft Schuld (5,9 Prozentpunkte mehr als im Länderschnitt).

Die verspäteten Zahlungen sind jedoch weniger dramatisch als in anderen Ländern. So müssen die Schweizer im Schnitt nur 50 Tage auf ihr Geld warten – im westeuropäischen Schnitt sind es 53 Tage. Außerdem müssen nur 0,9 Prozent der Forderungen abgeschrieben werden. Auch hier ist der Prozentsatz in Westeuropa mit 1,3 Prozent höher.

Trotzdem blicken die Schweizer pessimistisch in die Zukunft: 24,2 Prozent der Unternehmen erwarten, dass sich die Zahlungsmoral in den nächsten zwölf Monaten verschlechtern wird.

32 Prozent der Befragten planen daher, sich vor diesem Risiko zu schützen, indem sie verstärkt auf sichere Zahlungsformen wie die Barzahlung setzen oder andere Zahlungsmöglichkeiten wie etwa ein Akkreditiv nutzen. Die Schweizer erweisen sich damit vorsichtiger, als ihre europäischen Nachbarn: Hier sind solche Maßnahmen nur bei 26 Prozent der Befragten ein Thema.

Die komplette Studie finden Sie hier.

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