In Asien ist das Risiko von Zahlungsausfällen massiv gestiegen. Wie das aktuelle Zahlungsmoralbarometer von Atradius zeigt, bleibt aktuell jedes zweite Unternehmen in Asien auf seinen Rechnungen sitzen.

Das angespannte Wirtschafts- und Handelsumfeld macht sich in der Zahlungsmoral bemerkbar: So zeigt eine Atradius-Studie aus dem zweiten Quartal 2022, dass die Anzahl der Rechnungen im Firmengeschäft, die nach Ablauf der Zahlungsfrist noch nicht beglichen waren, um 60 Prozent gestiegen ist.

In Taiwan gestaltet sich die Situation am kritischsten: Hier war die Zahl der Forderungsausfälle war fast dreimal so hoch wie in der vorherigen Atradius-Studie – sie liegt aktuell bei 8 Prozent des Gesamtwerts der B2B-Rechnungen. In Hongkong und Singapur stieg der Anteil um durchschnittlich 50 Prozent, in Indonesien um 40 Prozent.

Deutsche Exportunternehmen seien davon allerdings bisher kaum betroffen. Die größten deutschen Exportbranchen hätten ihre Ausfuhren meist durch hohe Vorauszahlungen und Bürgschaften abgesichert, meldet der Kreditversicherer. Für Importeure von Waren aus Asien steige allerdings die Gefahr, dass Lieferketten abreißen. So zeigt die Umfrage auch, dass jedes dritte asiatische Unternehmen befürchtet, die Nachfrage ihrer Firmenkunden in den nächsten Monaten nicht ausreichend bedienen zu können.

Atradius sieht angesichts der anhaltenden Unsicherheit auch keine schnelle Erholung der Forderungsausfälle. Unternehmen sollten daher ihre Kreditmanagement-Prozesse überprüfen, und sie möglichst flexibel und ganzheitlich aufstellen.

Die komplette Studie finden Sie hier.