Die Zahl der Unternehmenspleiten in den deutschsprachigen Ländern stellt sich relativ positiv dar. Wie die Creditreform berichtet sind die Insolvenzen in der Schweiz weniger stark gestiegen, als nach der Frankenaufwertung erwartet wurde. In Deutschland gehen die Insolvenzen dank der Hochkonjunktur zurück und auch in Österreich nehmen die Unternehmenspleiten trotz zaghaften Wachstums ab.

In der Schweiz ist die Zahl der Insolvenzen nach der Aufhebung der Frankenanbindung an den Euro gestiegen – allerdings nicht so stark wie erwartet. Um knapp 300 haben die Firmeninsolvenzen 2015 zugenommen und liegen damit auf dem Niveau von 2012, aber immer noch unter den Jahren 2010 und 2011, als sich die Weltwirtschaftskrise bemerkbar gemacht hatte. Der Kreditversicherer Euler Hermes prognostiziert jedoch, dass die Unternehmensinsolvenzen auch 2016 steigen werden.

Um fast die Hälfte angestiegen seit 2010 sind jedoch die Privatinsolvenzen. Ein Teil des Anstiegs lässt sich aus der angestiegenen Zahl von ausgeschlagenen Erbschaften erklären.

In Deutschland ist die Zahl der Insolvenzen weiterhin rückläufig. Bei den Unternehmensinsolvenzen verringerte sich der Rückgang jedoch von 8 Prozent auf 3,3 Prozent. Dennoch: Mit 23.230 Unternehmenspleiten wurde der tiefste Stand seit 1999 registriert. Auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen sank deutlich und erreichte ein Zehnjahrestief.

Das Schadensvolumen infolge von Unternehmensinsolvenzen blieb mit 19,6 Milliarden Euro unter dem Vorjahreswert. Ein Grund dafür: Kleinstinsolvenzen dominieren mittlerweile das Insolvenzgeschehen in Deutschland. Eine ausführliche Analyse der Insolvenzen in Deutschland finden Sie hier.

Auch in Österreich gingen 2015 die Unternehmensinsolvenzen zurück – obwohl das Land mit 0,9 Prozent nur schwach gewachsen ist. Dabei waren alle eröffneten Verfahrenstypen rückläufig, neben den 2.737 Konkursverfahren auch die 381 Sanierungsverfahren mit oder ohne Eigenverwaltung und die 2.204 mangels Vermögen abgewiesenen Insolvenzverfahren.

Bei den Branchen zeigen sich keine signifikanten Verschiebungen: Das Bauwesen ist nach wie vor am stärksten betroffen, Finanzdienstleister und unternehmensbezogene Dienstleister kaum.

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