Mehr Insolvenzen in den Schwellenländern, weniger in Westeuropa: Nach sechs Jahren rückläufiger Unternehmenspleiten soll dieser Trend im kommenden Jahr erstmals unterbrochen werden. Der Kreditversicherer Euler Hermes prognostiziert für 2016 stagnierende Insolvenzzahlen. Besonders Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika haben mit Problemen zu kämpfen und werden mit einem starken Anstieg an Zahlungsausfällen und Insolvenzen rechnen müssen.

Die Schwellenländer stoßen an ihre Grenzen, so das Fazit der Hermes Gruppe: Hohe Defizite bei der Leistungsbilanz, ein fragiler Privatsektor und hochpolitische Reformpläne seien oft ein Sturm, der Kapital aus dem Land fegt.

Bei der Insolvenzentwicklung wird die Kluft zwischen Industrie- und Schwellenländern im kommenden Jahr voraussichtlich noch weiter auseinanderklaffen. In den Schwellenländern werden vier Prozent mehr Pleiten erwartet, in China sogar 20 Prozent mehr, in Brasilien 18, in Taiwan, Singapur und Hongkong je 15 Prozent.

In Deutschland sollen die Insolvenzen hingegen um zwei Prozent sinken, im restlichen Westeuropa sogar um fünf Prozent. Lediglich Großbritannien (+5%), Finnland (+2%) und die Schweiz (+1%) bilden die Ausnahme.

Hier finden Sie die komplette Insolvenzprognose.