1345 deutsche Unternehmen haben im November Insolvenz angemeldet. Das sind 38 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Ab Februar 2025 müsse mit einem weiteren deutlichen Anstieg der Unternehmenspleiten gerechnet werden, warnt das Leibnitz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH).

Im Vergleich zum Oktober 2024 hat sich die Lage leicht gebessert. In jenem Monat wurde mit 1530 Insolvenzen der Höchstwert des Jahres erreicht. Eine beginnende Trendwende stellt der November wohl trotzdem nicht dar.

Trüber Ausblick auf 2025

Zum einen liegt der Novemberwert satte 52 Prozent über dem Durchschnitt des Monats November von 2016 bis 2019. Zum anderen weisen Frühindikatoren darauf hin, dass das Insolvenzgeschehen auch im Dezember und Januar auf unverändert hohem Niveau bleibt. Im Februar könnte es sogar noch einmal deutlich ansteigen. „Damit werden die Insolvenzzahlen auch weiterhin deutlich über dem Niveau von vor der Doppelkrise aus Pandemie und Kostenschocks liegen“, heißt es in dem IWH-Bericht.

Ausschlaggebend dafür, wie weite Kreise das Insolvenzgeschehen in der Gesamtwirtschaft ziehen wird, sind vor allem die Großinsolvenzen. Diese liegt im dritten Quartal 2024 weiterhin auf einem hohen Niveau. Laut Zahlen der Unternehmensberatung Falkensteg haben zwischen Juli und September 45 Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 20 Millionen Euro Insolvenz angemeldet. Zwar sind das weniger als im gleichen Zeitraum 2023, jedoch rund ein Drittel mehr als der langjährige Durchschnitt der letzten fünf Jahre.

Branchenbesonderheiten

Einige Sektoren sind besonders betroffen: Im Baugewerbe führte die aktuelle Baukrise zu einem Anstieg der Insolvenzen um 27,5 Prozent. Auch der Immobiliensektor leidet unter hohen Baukosten und Zinsen, während die Automobilzulieferindustrie mit schwacher Nachfrage und reduzierten Aufträgen konfrontiert ist. So hat jede sechste Großinsolvenz in diesem Jahr einen Automobilzulieferer betroffen.

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