In wirtschaftlich unsicheren Zeiten werden Absicherungen wichtiger. Das spiegeln auch die aktuellen Zahlen wider: Die Nachfrage nach Kreditversicherungen steigt – ebenso wie die Schadensummen. Dennoch lassen sich am Markt noch gute Lösungen für Neukunden finden.

Die GFL-Experten haben momentan alle Hände voll zu tun: In den letzten Wochen und Monaten ist die Nachfrage nach Absicherungen stark gestiegen. Unternehmen tuen gut daran, ihren Versicherungsschutz jetzt zu prüfen, denn wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sind auch die Zahlungsausfälle massiv gestiegen. Warenkredit- und Kautionsversicherer mussten 2022 für Schäden in Höhe von fast 700 Millionen Euro geradestehen – das entspricht einer Steigerung von knapp 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Dass sich Unternehmen dem höheren Risiko bewusst sich, zeigt sich an der steigenden Deckungssumme: Mit 588 Milliarden Euro haben die Kreditversicherer in diesem Jahr höhere Ausfallrisiken als je zuvor gedeckt (+11 Prozent). „Die vielen Unsicherheiten, aber auch die eigene Risikovorsorge sind immer wieder genannte Gründe für Firmen, sich näher mit einer Kreditversicherung zu beschäftigen“, weiß GFL-Geschäftsführer Marcus Sarafin. „Dabei sind die einzelnen Ausgangslagen und Wünsche doch sehr unterschiedlich. Erfreulich ist, dass wir in den allermeisten Fällen Lösungen für die Kunden finden konnten.“

Der größte Anteil des Deckungsvolumens fällt dabei auf die Warenkreditversicherung (510 Milliarden Euro). Weitere 78 Milliarden Euro machen die Kautionsversicherungen aus, mit denen die Versicherer Bürgschaften und Garantien zur Verfügung stellen. Erfreulich ist, dass auch die Vertrauensschadenversicherung (VSV) immer mehr im Bewusstsein ankommt. Hier ist die Zahl der Verträge 2022 um 3 Prozent auf 55.000 gestiegen.

Für das kommende Jahr erwartet der GDV, dass die Insolvenzen um 15 bis 20 Prozent anziehen. Damit würde die Zahl von derzeit rund 14.000 auf 16.100 bis 16.800 Insolvenzen steigen. Der Verband weist jedoch darauf hin, dass das keineswegs eine Insolvenzwelle sei, sondern lediglich eine Normalisierung nach Jahren mit ungewöhnlich wenigen Unternehmenspleiten.

Erhöhte Risiken gibt es dabei in nahezu jeder Branche: Energieintensive Industrien wie Stahl oder Chemie leiden unter den steigenden Öl- und Gaspreisen, die hohe Inflation schadet dem Konsum, die höheren Zinsen der Baukonjunktur und in der Automobilbranche seien hohe Investitionen bei gleichzeitig steigenden Finanzierungskosten nötig.

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