Deutsche Unternehmen investieren mehr in China
De-Risking. Diversifizierung. Das sind häufig zitierte Schlagworte, wenn es um die Wirtschaftsbeziehungen der deutschen Wirtschaft zu China geht. Doch die Realität sieht anders aus: 2024 sind die deutschen Direktinvestitionen im Land der Mitte stark gestiegen.
Mit 7,3 Milliarden Euro liegt die Höhe der Direktinvestitionen im ersten Halbjahr 2024 bereits über dem Wert des gesamten vergangenen Jahres mit 6,5 Milliarden Euro. Und der Trend steigt: Im ersten Quartal waren es noch 2,48 Milliarden Euro, im zweiten bereits satte 4,8 Milliarden.
Die steigenden geopolitischen Risiken scheinen bei diesen Investitionen kaum eine Rolle zu spielen. Sie scheinen besonders die deutschen Autobauer kalt zu lassen, auf die der Großteil der Investitionen fällt. Dabei hatte die Regierung im vergangenen Jahr eigentlich eine andere Devise ausgegeben: Um Abhängigkeiten zu vermeiden, wurden deutsche Unternehmen aufgefordert, ihre Lieferketten und Exportmärkte weg von China zu diversifizieren.
Paradoxerweise liegt einigen China-Investitionen gerade der Wunsch zugrunde, Risiken zu minimieren. Durch die Verkürzung der Lieferketten in einen ihrer wichtigsten Absatzmärkte sollen Engpässe, wie etwa durch eine Blockade des Suez-Kanals, verhindert werden.
Wie die tagesschau berichtet, befürchten Experten jedoch schlimme Konsequenzen für deutsche Unternehmen, die nun verstärkt auf die „In China für China“-Strategie setzen. Sollten die Wirtschaftsbeziehungen wie etwa im Fall Russlands zusammenbrechen, hätte das insbesondere für die deutsche Autobranche verheerende Auswirkungen.
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