Immer mehr Unternehmen machen sich Sorgen darüber, wie sie ihre Finanzierung gestemmt bekommen. Das geht aus dem aktuellen Panel des Fachmagazins „Der Treasurer“ hervor. Demnach sehen dieses Jahr doppelt so viele Firmen wie noch 2021 in diesem Bereich Probleme.

Allein in den letzten drei Monaten haben sich demnach für 58 Prozent der Befragten die Finanzierungsbedingungen verschlechtert. Aktuell ist das Thema „Finanzierung“ für 43 Prozent der Unternehmer eine Herausforderung. Im vergangenen Jahr sahen das gerade einmal 18 Prozent so. Das Thema „Liquiditätssteuerung & Cash Management“ gehört dabei neben „Risikomanagement“ und „Finanzierung“ zu den Top3-Herausforderungen.

Es ist nicht weiter verwunderlich: Im Gegensatz zu 2021 ziehen die Leitzinsen in diesem Jahr wieder an. Und aufgrund der erwarteten schwachen Konjunktur gehen die Banken noch restriktiver vor. Ein Bild, das auch GFL-Experte Fabian Sarafin bestätigen kann: „Was den klassischen Kredit angeht, beobachten wir auch bei unseren Kunden ein deutlich strikteres Vorgehen der Banken. Bei alternativen Finanzierungen wie Factoring oder Einkaufsfinanzierung ist die Lage allerdings noch etwas entspannter. Hier steigt die Nachfrage gerade spürbar.“

Für seine Kunden sei das alles andere als eine Notlösung, berichtet der Geschäftsführer der GFL-Finanzierungsgesellschaft: „Zwar steigen auch hier die Preise, doch in den allermeisten Fällen können wir für unsere Kunden noch eine zufriedenstellende Lösung finden, wenn die Hausbank schon längst abgeblockt hat. Oft sind die alternativen Finanzierungslösungen sogar deutlich attraktiver für die Unternehmen, da wir sie ganz auf den individuellen Bedarf abstimmen.“

Laut Treasurer-Panel reagieren viele Unternehmen auf die schlechtere Finanzierungssituation, indem sie ihren Finanzmix erweitern. Speziell im Zuge der Energiekrise haben rund zehn Prozent der Befragten eine oder mehrere neue Finanzierungen abgeschlossen, 15 Prozent planen es noch. Besonders beliebtes Finanzierungsinstrument war dabei das Factoring.

Sarafin rät, sich frühzeitig mit dem Thema zu beschäftigen: „Wichtig ist, jetzt Vorsorge zu treffen und sich breiter aufzustellen. Gerade für das Working Capital gibt mit Factoring und Einkaufsfinanzierung gute Alternativen, die helfen können.“