Trotz der steigenden Arbeitslosigkeit in Deutschland bleibt der Fachkräftemangel in einigen Branchen ein drängendes Problem. Aktuelle Daten der Bundesagentur für Arbeit zeigen, dass die Arbeitslosenquote im Dezember 2024 auf 6 Prozent gestiegen ist – dennoch hat mehr als jedes dritte Unternehmen Probleme, offene Stellen zu besetzen. Wie kann das sein?

Wer sich auf den Jobmessen für Berufsanfänger umschaut, bekommt schnell einen Eindruck davon, wie drängend der Nachwuchsbedarf bei vielen Unternehmen ist. Schülerinnen und Schüler konstruieren hier Maschinen per VR-Brille, probieren sich im Simulator als Berufskraftfahrer und tragen tütenweise die Werbegeschenke der Aussteller nach Hause.

Der Fachkräftemangel ist in Deutschland trotz der schwachen Konjunktur ein allgegenwärtiges Thema. In einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) berichten 43 Prozent der Unternehmen von Schwierigkeiten, offene Stellen mit qualifizierten Fachkräften zu besetzen. Auch bei den GFL – Gesellschaften der Liquidität kennt man das Problem. „Nicht nur wir haben Schwierigkeiten ausgeschriebene Stellen zu besetzen, auch viele unserer Kunden berichten uns von ihren Problemen“, erzählt GFL-Kundenberaterin Juliane Sarafin. „Teilweise bleiben Vakanzen monatelang offen, sogar über Headhunter ist man nicht erfolgreich.“

Ein Teil der benötigten Manpower könne durch die Digitalisierung ersetzt werden: „Ein Weg, den wir beschreiten, ist es, interne bzw. administrative Prozesse zu automatisieren, wodurch weniger Mitarbeitende benötigt werden. Aber auch diese Lösung hat natürliche Grenzen“, so Sarafin.

LebenslaufDer Fachkräftemangel liegt als Geschäftsrisiko aus Sicht der Unternehmen auf dem vierten Rang – und trotzdem steigt die Arbeitslosigkeit an. Im Dezember ist sie um 0,3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahresmonat auf 6 Prozent geklettert. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Plus von 170.000 arbeitslosen Menschen.

Diese scheinbare Diskrepanz lässt sich durch mehrere Faktoren erklären:

  1. Qualifikationsmismatch: Die Anforderungen der Unternehmen passen oft nicht zu den Qualifikationen der Arbeitslosen. Viele Arbeitssuchende verfügen nicht über die spezifischen Fähigkeiten, die in den aktuell offenen Stellen gefragt sind. So fehlen beispielsweise in der Automobilindustrie hochqualifizierte Fachkräfte, insbesondere im IT-Bereich, die für die digitale Transformation der Branche unerlässlich sind.
  2. Regionale Unterschiede: In einigen Regionen gibt es einen Überschuss an Arbeitskräften, während in anderen ein Mangel herrscht. Diese geografische Diskrepanz erschwert es, Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt in Einklang zu bringen.
  3. Demografischer Wandel: Die alternde Bevölkerung führt dazu, dass mehr Fachkräfte in den Ruhestand gehen, als neue nachrücken. Dies verschärft den Fachkräftemangel, insbesondere in Branchen wie dem Bauwesen und der Pflege.
  4. Wirtschaftliche Unsicherheiten: Hohe Energiekosten und wirtschaftspolitische Unsicherheiten beeinflussen die Investitionsentscheidungen der Unternehmen und dämpfen die Personalnachfrage. Trotzdem bleibt der Bedarf an qualifizierten Fachkräften in bestimmten Sektoren bestehen.

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