Seit 2020 gliedert sich die GFL in zwei Gesellschaften auf. Das zweite Geschäftsjahr der GFL Finanzierungs-GmbH ist nun abgeschlossen – überaus erfolgreich. Und dennoch gab es einige Herausforderungen in dem Jahr, das von Corona, Lieferkettenproblemen und Zinserhöhungen geprägt war.

Brauchen Kunden trotz der anhaltenden Krise noch Finanzierungen? Der Start in das zweite Geschäftsjahr der GFL Finanzierung war von großer Unsicherheit geprägt. Doch die Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet – im Gegenteil: Der Umsatz hat sich in diesem Jahr nahezu verdoppelt, ebenso wie die Zahl der Kunden.

Fabian Sarafin, Juliane Sarafin und Leonie Wetzel, die drei Geschäftsführer*innen der Gesellschaft, sind zuversichtlich, dieses Wachstum fortführen zu können. Schließlich zeichnet sich eine Fortführung des Erfolgs bereits durch Neukunden nach dem Bilanzstichtag ab. Erfreulich ist auch, dass neben Factoring wieder vermehrt Leasing-, Darlehens- und Beratungsverträge im Portfolio sind, die für eine breite Streuung sorgen.

Leider war das Geschäftsjahr in 2021 immer noch geprägt durch Corona, was zu eingeschränkten Möglichkeiten von Kundenbesuchen geführt hat. Vieles wurde online abgewickelt, doch auch hier waren und sind die Erfahrungen mit den Kunden sehr positiv.

Was leider etwas unter der Situation gelitten hat, ist das klassische Neukundengeschäft. Noch nie hat die GFL so viele Anfragen – vor allem über die Homepage – erreicht, die abgelehnt werden mussten. „Gerade die Anonymität im Internet und die Einschränkungen durch Corona haben dazu geführt, dass einige Unternehmen Anfragen gestellt haben, die bereits zigfach anderweitig abgelehnt wurden“, berichtet Fabian Sarafin. „Uns bestärkt das umso mehr in unserer Geschäftsphilosophie: den persönlichen Kontakt zu Unternehmen aufzubauen und nicht wie eine Plattform zu agieren. Denn gerade wenn die Fälle komplexer sind und die anfragenden Unternehmen nicht mehr klassisch im KMU-Segment zu finden sind, sind der persönliche Kontakt und das eingehende Verständnis der individuellen Geschäftsmodelle essentiell.“

Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Folgen haben dann recht zügig die Finanzbranche getroffen und damit auch die Finanzierungskunden. Spürbar war vor allem die erhöhte Nachfrage nach Einkaufsfinanzierungen durch die Lieferkettenprobleme. Doch auch die Lagerhaltung wurde für viele wieder ein relevantes Thema und musste finanziert werden.

Zu einer angespannten Situation im Finanzierungsbereich führte auch die Erhöhung der Leitzinsen. Sie hat viele Finanzierungen schlagartig teurer werden lassen, was zu steigenden Zinsbelastungen in der GuV der Unternehmen führt. „Gepaart mit hohen Energiekosten sind dies teils enorme Herausforderungen, die unsere Kunden und Interessenten meistern müssen“, so Fabian Sarafin.

Eine Entspannung am Markt erwartet er in den nächsten Monaten nicht. „Die Banken werden sich noch weiter zurücknehmen, was zu einer erhöhten Nachfrage nach alternativen Finanzierungen führen wird. Wahrscheinlich wird sich das auch an den Preisen bemerkbar machen. Diversifikation ist meines Erachtens aktuell umso wichtiger – um Abhängigkeiten auch im Finanzierungsbereich zu vermeiden.“