Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft verbessert sich leicht. Laut der aktuellen Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) sind die Unternehmer erstmals seit mehr als einem Jahr wieder überwiegend optimistisch. Die Zuversicht hält sich jedoch in Grenzen – und ist auch nicht über alle Wirtschaftsbereiche hinweg vorhanden.

Am deutlichsten hat sich die Stimmung in der Industrie aufgehellt – hier ist der Index von 6 auf 25 Punkte gestiegen. Auch im Baugewerbe blickt man etwas zuversichtlicher auf die Geschäftslage, während im Dienstleistungssektor und im Handel die Stimmung nach wie vor im Keller ist. Der DIHK erklärt das unter anderem damit, dass diese Sektoren von kleinen und mittleren Unternehmen geprägt sind, denen die Erholung nach der Krise schwerer fällt als großen Konzernen.

Doch auch innerhalb der Sektoren zeigt sich ein gespaltenes Bild. Obwohl die Werte in der Industrie allgemein nach oben gehen, leiden die Unternehmer im Werkzeugmaschinenbau, in der Ge- und Verbrauchsgüterproduktion sowie in der Getränkeindustrie noch besonders unter der Krise. Besonders schlecht ist die Stimmung naturgemäßig in den Branchen, die vom Lockdown direkt betroffen sind: die Reisebranche, die Gastronomie und das Beherbergungsgewerbe.

Die Finanzlage der Unternehmen erholt sich im Durchschnitt nur langsam. 43 Prozent geben an, ihre Finanzierungssituation immer noch problematisch zu sehen. So ist bei 24 Prozent das Eigenkapital zurückgegangen, bei 19 Prozent mangelt es an Liquidität. Die Zahl der Forderungsausfälle steigt hingegen weniger schnell an: Zu Jahresbeginn hatten noch 14 Prozent der Unternehmen über zunehmende Ausfälle geklagt, aktuell sind es noch rund 10 Prozent.  Die Insolvenzeinschätzung ist hingegen stabil geblieben: Fünf Prozent der Unternehmen sehen sich akut bedroht.

Dass die Lage immer noch von Unsicherheiten geprägt ist, zeigen auch die Investitionsabsichten. Zwar verbessern sich die Pläne – 26 Prozent der Unternehmen planen, in den kommenden Monaten mehr zu investieren – bleiben aber trotzdem zurückhaltend, und liegen weit unter dem Niveau der Vorjahre. Die Industrie bildet hierbei die Ausnahme: Hier wird wieder expansiv geplant.

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