Jetzt ist es offiziell: Der Ende Juni auslaufende Schutzschirm für Kreditversicherungen wird nicht weiter verlängert. Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) nun mitgeteilt hat, herrscht darüber Konsens bei den Kreditversicherern.

„Eine erneute Verlängerung wird von allen beteiligten Warenkreditversicherern nicht angestrebt“, zitieren Medien den GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Wegen der staatlichen Hilfen sei es nicht mehr zu befürchten, dass die Wirtschaft zusammenbricht und Lieferketten abreißen.

Die Kreditversicherer befürworten das Auslaufen des Schutzschirms – auch, weil er für sie ein Verlustgeschäft war. Wie das Handelsblatt berichtet, seien weit weniger Forderungen ausgefallen als befürchtet. Dennoch mussten die Versicherer wie vereinbart rund 60 Prozent ihrer Beitragseinnahmen von fast 800 Millionen Euro an den Staat abgeben.

Teile des Handels sehen dem Ende jedoch mit Bangen entgegen: Vor allem stationäre Nonfood-Händler machen sich Sorgen. Sie trifft die Krise besonders hart. „Der Schutzschirm muss zwingend fortgeführt werden“, fordert Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE) in der Zeitung „Die Welt“.

Thomas Langen, Senior Regional Director für Deutschland, Mittel- und Osteuropa bei Atradius, rechtfertigt das Auslaufen des Schutzschirms jedoch gegenüber der Fachpublikation „Der Treasurer“: „Jeder staatliche Eingriff in den Markt sollte ein natürliches Ende haben.“ Er beteuert, dass es auch ohne Schutzschirm ausreichende Deckungen geben werde. Auch GFL-Geschäftsführer Marcus Sarafin stimmt dem zu: „Das Ende ist aus meiner Sicht richtig so: Wir müssen in allen Bereichen zurück zur Normalität kommen, damit Wirtschaft wieder planbar wird.“