Der Aufschwung der chinesischen Wirtschaft setzt sich fort. Der Außenhandel ist in den ersten beiden Monaten des Jahres um 41,2 Prozent gestiegen. Davon profitiert zwar auch die deutsche Wirtschaft – sie macht sich aber auch noch weiter abhängig.

Laut Zahlen, die die Süddeutsche Zeitung veröffentlicht hat, sind die chinesischen Exporte im Januar und Februar 2021 um 60,6 Prozent gestiegen, die Importe um 22,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dieser Sprung ist aber auch deshalb so gewaltig, weil die Exporte Anfang 2020 dramatisch eingebrochen waren, als nach dem Ausbruch in Wuhan Fabriken geschlossen wurden.

Der Außenhandel hat sich allerdings im Sommer bereits erholt, wovon auch die deutsche Wirtschaft massiv profitiert – ist China doch einer ihrer wichtigsten Handelspartner. Die deutschen Exporte in die Volkswirtschaft haben im Januar und Februar um 31,1 Prozent angezogen, die Ausfuhren nach Deutschland stiegen sogar um 71,2 Prozent. Der Außenhandel mit der EU hat sich ähnlich entwickelt: Die Importe nach China verzeichnen ein Plus von 32,5 Prozent, die Exporte eines von 62,6 Prozent.

Der rasante Aufschwung überrascht auch die Experten. Sie hatten laut SZ im Dezember einen Rückgang des Handelsüberschusses von 78 Milliarden US-Dollar erwartet, tatsächlich ist er aber auf 103 Milliarden gestiegen. Das wird das Wachstum der Gesamtwirtschaft sicherlich stark beflügeln. Die chinesische Regierung hat für 2021 ein Wachstumsziel von 6 Prozent ausgegeben, der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet aber sogar 8,1 Prozent.

GFL-Geschäftsführer Marcus Sarafin sieht die Erholung mit gemischten Gefühlen: „Einerseits ist es ein wunderbares Zeichen, dass in einer der größten Volkswirtschaften der Welt, die für Deutschland so enorm wichtig ist, die Konjunktur stark angezogen hat. Andererseits macht es mich ein wenig vorsichtig, deswegen uneingeschränkte Freude zu empfinden, da China den Kurs der Weltmarktführerschaft damit stark vorantreibt.“

Sarafin weist darauf hin, dass die westliche Welt bereits in vielen Bereichen wie seltene Erden, Chips, Solarmodule oder der Internettechnik sehr abhängig von China ist: „Deshalb wäre es enorm wichtig, dass auch die westliche Welt zurück zur Konjunkturbelebung kommt, Schlüsseltechnologien der Zukunft aktiv besetzt und vorantreibt. Gerade für Europa und speziell Deutschland sind ausgeglichene Wirtschaftsstrukturen wichtig für die weitere Entwicklung.“