Das zähe Ringen zwischen den Kreditversicherern und der Bundesregierung ist beendet: Wie heute Morgen offiziell kommuniziert wurde, wird der Schutzschirm für die deutsche Wirtschaft um weitere sechs Monate verlängert. Das neue Beendigungsdatum ist nun der 30. Juni 2021.

Damit sollten zumindest bis zu diesem Zeitpunkt die Limite der jeweiligen Kreditversicherer weiterhin Bestand haben und ihren Kunden kurzfristig Planungssicherheit verschaffen. Das Team der GFL begrüßt diesen Schritt zum Wohle der Aufrechterhaltung der Lieferketten!

Bei den Verhandlungen zwischen den Versicherern und der Bundesregierung war es vor allem um die Konditionen gegangen. Jetzt hat Euler Hermes das Ergebnis mitgeteilt: Die Kreditversicherer geben knapp 60 Prämien ihrer Prämien für Warenkreditversicherungen an den Bund ab. Bisher waren es noch 65 Prozent.

Dafür tragen sie anteilig Verluste von bis zu drei Milliarden Euro sowie alle Ausfallrisiken, die über die Rückgarantie des Bundes in Höhe von 30 Milliarden Euro hinausgehen. Die Einigung gilt vorbehaltlich einer Genehmigung durch die EU-Kommission.

Das weitere Vorgehen der Kreditversicherer:

Euler Hermes

Für die Zeit nach dem 30. Juni 2o21 weist Euler Hermes darauf hin, dass die bisher gefundenen Lösungen für Portfolio in Grade 6 gelten werden. Der Versicherer bittet dafür seine betroffenen Kunden eine Liste mit den 45 Prozent ihrer dringlichsten Limite in Grade 6 zu schicken. Aufgrund dieser Liste wird das bestehende Portfolio in Grade 6 einmalig reduziert. Ab dem 1. Juli wird auch wieder gelten, was schon vorher für die Zeit nach dem Schutzschirm angekündigt wurde: Versicherungssummen auf Abnehmer in Grade 7, 8 und 9 werden für die deutsche Wirtschaft nicht mehr darstellbar sein.

R+V

R+V hat nun angekündigt, das Kreditvolumen in der Warenkreditversicherung während der Krise sogar noch auszuweiten. Die Zusagen an die Kunden würden selbstverständlich aufrecht erhalten. Wenn sich die Geschäftsmodelle geändert haben oder weitere Limite benötigt werden, würde R+V sein Angebot auch ausweiten. In diesem Jahr hat der Versicherer nach eigenen Aussagen sein Kreditvolumen um etwa 13 Prozent ausgebaut. Für eine vorausschauende Risikopolitik werde jeder Fall individuell geprüft.

Atradius

Atradius hat bereits kurz nach Ausbruch der Pandemie seine Deckungszusagen erweitert. Darüber hinaus habe man in mehreren Fachbereichen die Mitarbeiterzahl erhöht und zusätzliche Kapazitäten bereitgestellt, unter anderem in der Risikoprüfung. Auch Atradius macht deutlich, dass es bei ihm keine pauschale Aufhebung von Limiten für bestimmte Branchen oder Abnehmer gibt oder geben wird. Ab Juli 2021 sei geplant, dass Atradius die Risiken dann wieder vollumfänglich für seine Kunden übernimmt.

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