Anders als vor einiger Zeit angekündigt, können Unternehmen mit mäßiger Bonität (Grade 6) können nun doch über das Jahresende hinaus versichert werden. Das hängt allerdings von verschiedenen Faktoren ab.

Vor einigen Wochen hat Euler Hermes angekündigt, den Versicherungsschutz für Unternehmen mit schwachen Bonitäten bis zum Jahresende zu befristen. Betroffen hätte das Lieferanten der Klassifizierung Grade 6 und schlechter.

Jetzt hat Euler Hermes die Maßnahme konkretisiert: Wie der Versicherer heute Nachmittag in einem Maklergespräch mitgeteilt hat, können Unternehmen mit mäßiger Bonität (Grade 6) nun doch über das Jahresende hinaus versichert werden. Ob der Versicherungsschutz weiterhin gewährleistet wird, hängt von Faktoren wie Unternehmensgröße, Versicherungsvolumen, Unternehmensstruktur, Policenform, Factoringanbieter etc. ab.

Bei Lieferanten, die eine schlechtere Bonität als Grade 6 haben, bleibt es allerdings dabei: Sie werden ab dem 31.12.2020 grundsätzlich nicht mehr von Euler Hermes versichert. Dies gilt unter der Annahme, dass der bisherige Schutzschirm ausläuft. Sollte dieser verlängert werden, wird Euler bis zum Ende jenes Schutzschirms erneute temporäre Limite einrichten. Der Kunde kann sich aber darauf verlassen, dass die dann zugesagten Limite über den Schutzschirm hinaus bestehen bleiben.

Für alle Euler-Hermes-Kunden wird die erhöhte Risikobereitschaft allerdings mit einer Prämienerhöhung einhergehen. Diese wird nicht alle Versicherungsnehmer im gleichen Ausmaß betreffen, sondern soll sehr unterschiedlich ausgestaltet werden.

Wir begrüßen es, dass Euler Hermes davon abgerückt ist, pauschal für alle Grade-6-Firmen die Limite zu streichen. Der Versicherer hat eine konstruktive und individuell ausgestaltbare Lösung gefunden, auf der man nun aufbauen kann.

Dass dies mit höheren Prämien einhergeht, war zu erwarten. In der aktuellen Situation reagiert der Markt momentan grundsätzlich mit Preiserhöhungen, so dass Euler Hermes da keine Ausnahme darstellt.Wie sich der weitere Versicherungsschutz konkret gestalten wird, ist Verhandlungssache. Für unsere Kunden werden wir diese Verhandlungen natürlich gerne übernehmen.