Manche Länder wie die USA hat die Pleitewelle bereits erreicht, anderen steht sie noch bevor. Der Kreditversicherer Euler Hermes erwartet, dass spätestens im Herbst das Insolvenzgeschehen weltweit drastisch anzieht. Anhalten wird die Welle dann bis Mitte des nächsten Jahres.

Die Experten erwarten, dass die Insolvenzen 2020 um 17 Prozent, 2021 um 16 Prozent zunehmen. Einige Länder wird es bereits dieses Jahr hart treffen: In den USA rechnet Euler Hermes mit einem Plus von 47 Prozent, 2021 dann nur noch mit 7 Prozent. Auch in Brasilien werden die Zahlen wohl noch 2020 stark steigen (+32 Prozent in 2020, +10% in 2021). Für die Niederlande wird der Negativ-Höhepunkt auch noch dieses Jahr erwartet (+29% in 2020, +10% in 2021), ebenso wie in Portugal (+30% in 2020, +10% in 2021) oder China (+21% in 2020, +16% in 2021).

Zeitlich verzögert wird die Krise etwa in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Belgien, der Schweiz oder Indien auftreten. Deutschland könnte allerdings noch mit einem blauen Auge davon kommen: Als Gründe führt Euler Hermes die relativ gute Ausgangssituation, den kürzeren Lockdown sowie die schnellen und umfangreichen Maßnahmen der Regierung an. So wird es laut Studie dieses Jahr zu 4 Prozent mehr Insolvenzen kommen, nächstes Jahr zu acht Prozent mehr. Anrollen wird die Welle erst im Herbst, wenn Unternehmen ihre Schieflage wieder vor dem Insolvenzgericht anzeigen müssen.

Vergleiche man die Fallzahlen von 2019 mit den Prognosen für 2021, so ergebe das in den beiden Jahren einen kumulierten Zuwachs der globalen Insolvenzen um 35 Prozent – ein neuer Negativrekord. Staatliche Unterstützungsmaßnahmen könnten laut der Studie die Welle abfedern. Werden sie zu früh beendet, könnte der Anstieg sogar um 5 bis 10 Prozentpunkte höher ausfallen.

Die komplette Studie finden Sie hier.