Hongkong, Taiwan und Singapur leiden unter dem verlangsamten Wachstum in China und der Spekulationen über eine Zinserhöhung der Fed. Laut einer aktuellen Studie des Kreditversicherers Euler Hermes wird es in Hongkong und Singapur in diesem Jahr rund 15 Prozent mehr Insolvenzen geben, in Taiwan sogar 17 Prozent mehr. Für Exporteure sind Branchen wie der Bergbau sowie die Öl- und Gasindustrie besonders kritisch.

Die schwache industrielle Produktion, der Einzelhandel und der anhaltende deflationäre Druck sorgen für sinkende Unternehmensumsätze. Hongkong, deren Warenexporte nach China 88 Prozent des BIPs entsprechen, hat besonders unter der Abhängigkeit von China zu leiden. Der im Vergleich zum Renminbi starke Hongkong-Dollar verteuert zudem die Waren.

In Singapur würden negative Preisschocks die Profitabilität im Rohstoffsegment hemmen, so Euler Hermes. Hongkong hat unter dem Rückgang der Touristen aus China zu leiden und Taiwans Elektroniksegment hat Konkurrenz aus China bekommen. Hier hat man sich entschlossen, die Branche im Zuge des Strukturwandels zu fördern. Ein erhöhtes Risiko gibt es laut Studie auch im Immobiliensektor und in der Baubranche.

Nach einem durchschnittlichen Wachstum von 3,5 Prozent in Hongkong und Taiwan sowie 5,4 Prozent in Singapur erwartet der Kreditversicherer für 2016 und 2017 ein Wirtschaftswachstum von weniger als zwei Prozent. Die exportorientierten Staaten leiden nicht nur unter der schwächeren Nachfrage aus China, sondern auch unter dem schwächelnden Welthandel. Zudem ist die Anfälligkeit der Finanzmärkte hoch – ein „Fed-Beben“ würde Kapitalzuflüsse eindämmen.

Konjunktur- und Wachstumsprogramme, wie sie Hongkong und Singapur bereits gestartet haben, könnten aus dem Tief heraushelfen. Besonders wichtig sei es jedoch, dass sich die drei asiatischen Staaten diversifizieren, so Ludovic Subran, Chefvolkswirt der Euler Hermes Gruppe, und sich mit neuen Absatzmärkten auch geografisch unabhängiger machten.

Hier geht’s zur kompletten Studie.

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