Die Risiken sind weltweit auf Höchststand. Das meldet der Kreditversicherer Coface, der nicht nur seine Wachstumsprognose nach unten korrigiert hat, sondern nach Japan auch nun auch für China und die USA die Risikobewertung angepasst hat. Im weltweiten Durchschnitt hat das Risiko den Höchststand B ­– signifikant hohes Risiko – erreicht. Vor allem in den Emerging Markets gibt es immer mehr Länder in der Kategorien „extremes“ und „sehr hohes“ Risiko.

Die globale Zuwachsrate wird im sechsten Jahr in Folge unter drei Prozent bleiben. Aktuell hat die Coface-Gruppe ihre Wachstumsprognose um 0,2 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent gesenkt.

Die verschlechterten Kreditrisiken schlagen sich auch auf die drei größten Volkswirtschaften aus. Japan wurde im März auf A2 herabgestuft, die USA ist ebenfalls in Kategorie A2 gefallen, China in B. Grund: In den USA nehmen die Insolvenzen erstmals seit 2010 wieder zu, die Profite sinken, die Investitionen gehen zurück. China hat mit Überkapazitäten und der steigenden Verschuldung der Unternehmen zu kämpfen.

In Asien ist die China-Krise besonders spürbar: Südkorea, Hongkong, Singapur und Taiwan wurden in A3 herab genommen, Malaysia in A4. Die Öl-exportierenden Länder Saudi-Arabien (B), Kuwait (A3), Katar (A3) und Algerien (C) haben weiterhin mit dem niedrigen Ölpreis zu kämpfen. Besonders drastisch ist die Situation in Mozambique (D), das wahrscheinlich bald zahlungsunfähig ist.

Um auf die hohen Risiken zu reagieren hat Coface eine neue Risikostufe eingeführt. Während bisher die Kategorie D die schlechteste Bewertung war, rutschen nun einige Länder in E für „extrem hohes Risiko“:  Afghanistan, Armenien, Zentralafrikanische Republik, Kuba, Eritrea, Iran, Irak, Libyen, Sudan, Syrien, Timor-Leste, Venezuela, Jemen, Simbabwe.

Es gibt jedoch auch gute Neuigkeiten, und die kommen aus Europa. Zwar wirkt sich die Brexit-Abstimmung auf die Zuversicht der Unternehmen aus, doch Coface erwartet keine Auswirkungen auf das Wachstum der Eurozone. Die Prognose von +1,7 Prozent bleibt weiterhin bestehen.

Was das Risiko angeht, hat sich Frankreich um eine Risikostufe verbessert und ist nun in der Kategorie A2. Italien wurde in A3 hochgestuft und auch in Osteuropa hat sich die Lage gebessert: Litauen ( A3), Slowenien (A3), Lettland (A4) und Rumänien (A4) konnten jeweils einen Sprung nach oben machen.

Die komplette Coface-Meldung finden Sie hier.