Die Branchenrisiken steigen weltweit. Jede vierte Branche bewegt sich 2016 auf risikoanfälligem Terrain. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie des Kreditversicherers Euler Hermes. Die Experten haben 18 Wirtschaftszweige in 72 Ländern untersucht.

Die Volkswirte haben 2015 148 Branchen aufgrund steigender Risiken in ihrer Bewertung herabgestuft, dem gegenüber standen 76 Hochstufungen. Gründe sind etwa die Volatilität der Finanzmärkte, die steigenden Exportrisiken durch steigende Insolvenzen und die vielerorts sinkende Zahlungsmoral.

Der Maschinen- und Anlagebau gerät durch die niedrigen Ölpreise unter Druck. Euler Hermes prognostiziert, dass die niedrigen Ölpreise zu einer Abschwächung der ölbezogenen Investitionstätigkeit um rund 25 Prozent führen werden. Die Ölpreise haben jedoch auch Hochstufungen nach sich gezogen: Etwa die der Transportbranche.

Nicht nur das Öl, auch sonstige Rohstoffe wie Eisenerz erleben voraussichtlich einen weiteren Preisverfall. Das trifft vor allem die Metallbranche, die Euler Hermes bereits in 61 der Länder für sehr risikoanfällig hält.

Besonders viele Herabstufungen gab es in den Schwellenländern. In Afrika, dem Nahen Osten und Lateinamerika – insbesondere Brasilien – sind die Risiken stark gestiegen, während in Westeuropa die Risiken gesunken sind.

Längere Forderungslaufzeiten und steigende Insolvenzen liegen den Risikoeinschätzungen zugrunde. In China werden Rechnungen 81 Tage zu spät bezahlt, 2016 werden es voraussichtlich schon 84 Tage sein. Die Insolvenzen werden hier laut Euler Hermes um 20 Prozent steigen. Die Verschuldungsquoten seien auf einem alarmierend hohen Niveau: In der Metallbranche bei 108 Prozent und sowohl im Maschinen- & Anlagenbau als auch in der Papierindustrie bei 92 Prozent.

Die komplette Medienmitteilung gibt es hier zum Nachlesen.

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