Nach dem Wegfall der Sanktionen können sich iranische Banken wieder an das internationale Zahlungssystem SWIFT anschließen. Doch europäische Banken reagieren zurückhaltend.

Wegen der Sanktionen waren sie seit 2012 von SWIFT ausgeschlossen. Für europäische Exporteure bedeutete das, dass Zahlungen nur umständlich abgewickelt werden konnten. Viele Unternehmen mussten ihre Zahlungen über Mittelsmänner abwickeln.

Wie Der Treasurer berichtet, reagieren europäische Banken jedoch zurückhaltend. Die Institute würden das Iran-Geschäft erst wieder aufnehmen, wenn Klarheit herrsche, was erlaubt sei und was nicht. Denn einige Banken und Firmen bleiben unter Emargo, außerdem unterliegen gewisse Branchen weiterhin Handelsbeschränkungen.

Auch die komplexe Rechtslage in den USA erschwert den Handel. Hier sind Geschäfte mit iranischen Partnern weiterhin verboten. Zwar wurden Bestimmungen aufgehoben, nach denen sich ausländische Firmen in den USA strafbar machen, wenn Sie Geschäfte mit dem Iran treiben, einige Beschränkungen sind dennoch geblieben. Nachdem europäische Banken in den vergangenen Jahren hohe Geldbußen zahlen mussten, ist die Vorsicht nun groß.

Mit einer aktuellen Entscheidung rückt der Iran jedoch näher an seine europäischen Handelspartner heran: Wie die National Iranian Oil Company (NIOC) meldet, will das Land sein Öl jetzt in Euro und nicht in US-Dollar verkaufen. Der Iran ist damit der erste wichtige Ölproduzent, der den US-Dollar als Handelswährung verlässt. Für europäische Firmen wie etwa die französische Total hat das den Vorteil, dass sie ihre Ölkontrakte nun ohne den Umweg über US-Dollar zahlen können.

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