Wie sieht der Stahlmarkt im Jahr 2025 aus? Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC gibt eine eindeutige Antwort: „Unsere Prognose für das Jahr 2025 zeigt, dass die chinesische Industrie in gut zehn Jahren annähernd so viel Stahl verwenden wird wie der Rest der Welt zusammen.“ Laut PwC-Prognose wird die Nachfrage außerhalb des asiatischen Raums hingegen abnehmen oder auf dem heutigen Niveau stagnieren. Was das für die europäischen Märkte bedeutet, hat GFL-Niederlassungsleiter Fabian Sarafin zusammengefasst: „Durch die stagnierende Stahlnachfrage in Europa verlieren die traditionellen Ziel- und Absatzmärkte des hiesigen Stahls zunehmend an Bedeutung. Das kann zu einer Marktbereinigung führen und Insolvenzen in der Branche nach sich ziehen.“

Die PwC-Prognose stützt diese Einschätzung: Auf die EU-28 fallen demnach im Jahr 2025 sieben Prozent der Stahlnachfrage ­­­- momentan sind es neun Prozent. Auch die NAFTA würde demnach statt momentan zwölf Prozent nur noch neun Prozent decken. Dabei soll der weltweite Stahlbedarf wachsen: Um 3,5 Prozent pro Jahr.

Das Marktumfeld des Stahlhandels ist geprägt von zunehmendem Konkurrenzdruck, vor allem von Seiten der chinesischen Händler. Weitere Faktoren, die den Stahlmarkt  bestimmen, sind der beschränkte Handlungsspielraum durch die Politik, wie etwa die Exportbeschränkungen im Russlandgeschäft, die neuen Innovationen bei Stahlgütern und Herstellungsverfahren oder die Rohstoffpreise. Auf diese Herausforderungen muss sich die Stahldistribution einstellen.

In Nordamerika scheint das jedoch besser zu funktionieren, als in Europa. Laut PwC wirtschaften die amerikanischen Distributore doppelt so gut, wie ihre europäischen Konkurrenten. Die Profitabilität der Amerikaner nimmt zudem mit dem Umsatz proportional zu, während die Europäer nicht über die Vier-Prozent-EBITDA-Marge kommen.

Der tiefergehende Vergleich zeigt: In Europa geht der Trend zu Dienstleistungsangeboten rund um das Produkt Stahl, die bei amerikanischen Händlern kaum eine Rolle spielen. Hier sind hingegen die Anarbeitungskapazitäten deutlich ausgeprägter, bis hin zu Kaltwalz-, Feuerverzinkungs- und Wärmebehandlungskapazitäten. Es scheint, dass eine Weiterführung der Distributionskompetenz, gepaart mit der Integration vorgelagerter Wertschöpfungsstufen, eine Erfolg versprechende Strategie ist.

PwC hat zudem vier grundsätzliche Kernthemen identifiziert, mit denen Stahlhändler auf Marktveränderungen reagieren können: Das Management des Produktportfolios, Lieferservice & Flexibilität, eine Steigerung der Vertriebseffizienz und die Digitalisierung beziehungsweise der E-Commerce.

Wie diese Kernthemen im einzelnen ausgestaltet werden können, lesen Sie in der Publikation „Stahlmarkt 2014. Stahl 2025: Quo vadis“, die es hier zum kostenlosen Download gibt.