Nachhaltigkeit wird auch bei Finanzierungen immer wichtiger. Doch leider ist nicht alles grün, wo ESG draufsteht. Allianz Trade hat untersucht, wo die Knackpunkte liegen.

ESG – also Environment, Social und Governance – wird bis 2026 wohl der größte Markttreiber im Bereich „Finanzierungen“. Während dem Gesamtmarkt bis dahin ein jährliches Wachstum von 4,3 Prozent prognostiziert wird, sollen die ESG-Vermögenswerte in dieser Zeit um jährlich 13 Prozent auf 34 Milliarden US-Dollar steigen.

In Europa nimmt das Thema dabei einen besonderen Stellenwert ein: Die Europäer sind bereits jetzt für mehr als die Hälfte des verwalteten ESG-Vermögens weltweit verantwortlich. Doch auch in den USA gewinnt das Thema an Bedeutung. So wird erwartet, dass sich die entsprechenden Werte hier bis 2026 verdoppeln.

Die Kritik an den ESG-Kriterien macht sich laut Allianz Trade vor allem an drei Punkten fest: potenziellen Interessenkonflikten, der finanziellen Leistung und vor allem an der Messbarkeit angesichts der begrenzten Menge an verfügbaren Daten. Die Analysten kommen zu dem Schluss, dass die ersten beiden Punkte unberechtigt seien: Das Lösen von Kompromissen sei das Wesen des Managements, und nicht-finanzielle Faktoren würden auf lange Sicht finanziell relevant.

Die Informationsverfügbarkeit sei jedoch ein Problem. Fortschritte in Sachen Environment seien zwar messbar, bei den „Social“- und „Governance“-Kriterien gestalte es sich jedoch schwierig. ESG-Ratings unterscheiden sich daher noch erheblich von einem Anbieter zum nächsten. Selbst wenn der Ist-Zustand noch gut erfasst werden kann, sei eine Zukunftsprognose meist schwierig.

Allianz Trade schlägt vor, dabei die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) zu verwenden. Diese 17 SDGs würden ein vollständiges ESG-Bild liefern.

Die gesamte Studie von Allianz Trade gibt es hier zum Nachlesen (auf englisch). Mehr zum Thema „Finanzierungstrends“ finden Sie hier auf unserem Blog.