Handelsrouten 2025: Diese Krisen könnten verheerende Auswirkungen haben
Wie werden die globalen Lieferketten durch geopolitische Krisen bedroht? Diese ist eine der Fragen, denen die Credendo Group in ihrer dritten Ausgabe des „Global Risk Atlas“ nachgeht. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den wichtig Handelsrouten durch den Suezkanal, das Rote Meer, den Persischen Golf und den Golf von Aden.
Suezkanal: Bedrohung durch Huthi-Rebellen
Die bedeutenden Transitrouten durch den Suezkanal, das Rote Meer und Bab al-Mandab (die Meerenge zwischen Eritrea und Jemen) sind durch die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen bedroht.
Wie die UN berichtet, hat sich der Warenverkehr durch den Suezkanal seit Beginn der Angriffe nahezu halbiert. Die Frachtmenge sei bis Ende Januar um mehr als 40 Prozent zurückgegangen. Für die globalen Lieferketten ist das verheerend, schließlich werden über den Suezkanal 12 bis 15 Prozent des Welthandels und 25 bis 30 Prozent des Containerverkehrs abgewickelt.
Zwar gibt es alternative Routen, diese sind allerdings deutlich länger. Die Handels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen (UNCTAD) warnte daher unlängst vor einer höheren Inflation, Ernährungsunsicherheit und der Zunahme der Treibhausgasemissionen.
Persischer Golf und die Straße von Hormus
Ebenso ist die Route durch den Persischen Golf und die Straße von Hormus gefährdet – der Iran droht, diese im Falle eines Konflikts zu schließen. Doch der 167 Kilometer lange Schifffahrtsweg zwischen Iran und Oman bildet den einzigen Zugang zum Persischen Golf.
Wie die Außenwirtschaftsagentur des Bundes „Germany Trade & Invest“ berichtet, wurden 2023 täglich durchschnittlich mehr als 20 Millionen Barrel Rohöl, Kondensate und Ölprodukte durch die Straße von Hormus transportiert. Ein Ausfall der Öl- und Gaslieferungen würde die Energiepreise explodieren lassen.
Rotes Meer: Konflikt zwischen Äthiopien und Ägypten
Doch nicht nur die Krise zwischen Israel und dem Iran bedroht die globalen Handelsrouten. Credendo warnt davor, dass man auch die Beziehungen zwischen Äthiopien und Ägypten im Auge behalten müsse.
Äthiopiens Mega-Staudamm am Blauen Nil könnte die Wasserversorgung in Ägypten bedrohen. Ägypten hat sich daraufhin Somalia angenähert. Äthiopien, das Zugang zum Meer sucht, hat eine Vereinbarung mit Somaliland getroffen – einem Gebiet, das sich von Somalia abgespalten hat, jedoch von Somalia nie anerkannt wurde. Dieses Abkommen hat Somalia erzürnt. „In dieser Region gibt es also ein potenzielles Konfliktrisiko, das in den Medien kaum Beachtung findet, dessen geopolitische Bedeutung jedoch erheblich ist“, heißt es in dem Credendo-Bericht.
Trade finance, Single Risk & Co.
Die Absicherung gegen internationale, geopolitische Risiken gewinnt durch die multiplen Unruheherde zunehmend an Bedeutung. Eine Standardlösung, die für jedes international tätige Unternehmen passt, gibt es dafür nicht. Je nach Situation und Handelskette können eine Warenkreditversicherung, deren Sonderformen wie die Single-Risk-Absicherung oder eine Bundesdeckung (APG) sinnvoll sein.
Auch eine Handelsfinanzierung schont nicht nur die Liquidität, sondern kann mit kombinierter Absicherungslösung dazu beitragen, sich gegen wirtschaftliche und politische Risiken abzusichern. Schließlich werden bei Geschäften mit ausländischen Partnern Risiken im Ein- oder Verkauf durch lange Zahlungsziele noch erhöht.
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