Der Klimawandel erhöht das Länderrisiko in Ostafrika. Während die vergangenen Jahre schwere Dürren durch das La-Niña-Wetterphänomen ausgelöst wurden, wird die Region seit Mitte 2023 von El Niño gebeutelt, der zu starken Regenfällen und Überschwemmungen führt. Um die Folgen zu bewältigen, brauchen die Regierungen externe Hilfe.

Die Lage in Ostafrika fasst Credendo in einer aktuellen Analyse zusammen: In den vergangenen Jahren wurde Ostafrika stark von schweren Dürren betroffen, die schwerwiegende wirtschaftliche, politische und humanitäre Folgen hatten. Millionen von Menschen in Somalia, Äthiopien und Kenia leiden seit 2020 unter sechs aufeinanderfolgenden niederschlagsarmen Regenzeiten, die durch ein mehrjähriges La-Niña-Ereignis ausgelöst wurden. Kleine Veränderungen der Meeresoberflächentemperatur können zu größeren Veränderungen der Wettermuster führen, was die Dürre verschärfte und höchstwahrscheinlich durch den globalen Klimawandel verstärkt wurde.

Die Dürre führte zu einer Hungersnot, die bis 2023 anhielt. Gleichzeitig litt die Region unter einer schweren Heuschreckenplage zwischen 2019 und 2022. Mehr als 23 Millionen Menschen in Teilen Äthiopiens, Kenias und Somalias sind von schwerer Hungersnot betroffen. Missernten und regionale Konflikte trugen zu steigenden Nahrungsmittelpreisen bei.

Die Dürre zwang viele Menschen zur Flucht auf der Suche nach Nahrung und Wasser. Konflikte zwischen Hirten und Landbesitzern eskalierten aufgrund der Suche nach Weideland und Wasser. Die Trockenheit beeinträchtigte auch die Stromerzeugung, da ein erheblicher Teil des Stroms durch Wasserkraft erzeugt wird.

Ab Mitte 2023 löste sich das La-Niña-Wetterphänomen in ein starkes El-Niño-Ereignis auf, das zu starken Regenfällen führte und Überschwemmungen verursachte. Millionen Menschen wurden vertrieben, und die Gesundheitsrisiken durch verschmutztes Wasser nahmen zu.

Die Naturkatastrophen belasten die Regierungen finanziell, die bereits mit prekären öffentlichen Finanzen zu kämpfen haben. Externe Hilfe ist dringend erforderlich, um die Resilienz der Region zu stärken.

Langfristig wird erwartet, dass der Klimawandel die Häufigkeit und Intensität extremer Wetterereignisse erhöht, was zu weiteren Herausforderungen für die Region führen wird. Die negativen Auswirkungen des Klimawandels werden das Länderrisiko in Ostafrika erhöhen und könnten zu weiteren Konflikten, Ernährungsunsicherheit und wirtschaftlichen Problemen führen.