Die sozialen und politischen Risiken steigen, die westlichen Volkswirtschaften schwächeln, die Inflation bleibt auf einem hohen Niveau: Angesichts dieser schwierigen Voraussetzungen hat der Kreditversicherer Coface fünf Länder herabgestuft, unter anderem Finnland und Schweden.

Frühindikatoren zeichnen ein trübes Bild: Sie deuten auf eine weitere Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in Nordamerika und der Eurozone gegen Jahresende hin. Und auch der chinesische Wirtschaftsaufschwung war wohl nur kurzer Natur. Chinas wirtschaftliche Erholung nach der COVID-19-Pandemie und dem Ende der Zero-COVID-Politik ist enttäuschend, da die Binnennachfrage und die Exporte schwach bleiben. Die Erholung des Konsumverhaltens blieb aus, und auch die Investitionen konnten das Wachstum nicht entscheidend vorantreiben. Staatliche Impulse zeigen erst ab der zweiten Jahreshälfte 2023 Wirkung.

Abgesehen von der anhaltenden Rivalität zwischen den USA und China haben verschiedene Ereignisse die geopolitische Landschaft in den letzten Monaten weiter verändert, darunter die Erweiterung der BRICS-Gruppe um Saudi-Arabien, Argentinien, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate, Äthiopien und den Iran.

Die Inflation ist zwar in den letzten Monaten aufgrund sinkender Energie- und Rohstoffpreise zurückgegangen und auch eine Disinflation bei Waren ist im Gange. Dennoch bleiben laut Coface Anzeichen dafür bestehen, dass die Inflation auf hohem Niveau verankert bleibt, insbesondere in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften.

Infolgedessen hat der Kreditversicherer Coface das Länderrisiko für sieben Länder angepasst, wobei Belize und die Mongolei aufgewertet wurden, während Kolumbien, Finnland, Niger, Neuseeland und Schweden herabgestuft wurden. Finnland, Schweden sind von der generellen Konjunkturschwäche in Westeuropa betroffen und werden nun mit A3 bewertet. Hohe Inflation und Zinsen, ein schwacher Außenhandel sowie eine rückläufige heimische Nachfrage schwächen diese Volkswirtschaften.

Im Hinblick auf Branchenrisiken hat Coface im Energiesektor Aufwertungen vorgenommen, während der Papiersektor Herabstufungen verzeichnet, insbesondere aufgrund des schwachen Online-Einzelhandelsgeschäfts.