Weltweit gibt es immer mehr Handelsbeschränkungen: Seit 2019 hat sich ihre Zahl verdreifacht. Besonders betroffen ist die Technikbranche, doch durch die Energiewende gibt es auch immer mehr Beschränkungen für kritische Rohstoffe. Einen ausführlichen Bericht zu diesem Thema hat nun Credendo herausgegeben.

Demnach sind die Gründe für die seit 2020 verhängten Handelsbeschränkungen vielfältig und reichen von der Pandemie über den Krieg in der Ukraine und weitere geopolitische Spannungen bis hin zu Ernährungskrise, Energiewende und Klimawandel.

Die Technikbranche ist besonders von den Spannungen zwischen den USA und China betroffen. So versuchen die USA unter anderem Chinas Zugang zu hochmodernen Chips einzuschränken, die in sensiblen Bereichen wie Militär und künstlicher Intelligenz zum Einsatz kommen. Das führte zu Ausfuhrkontrollen, Investitionsbeschränkungen sowie einer Meldepflicht.

China reagierte, indem Produkte des amerikanischen Speicherchipherstellers Micron nicht mehr in „kritischer nationaler Infrastruktur“ eingesetzt werden dürfen. Die Reaktion auf die jüngst von den Niederlanden und Japan ergriffenen Handelsbeschränkungen waren Exportbeschränkungen für Gallium und Germanium, zwei Metalle, die unter anderem in der Herstellung von Chips und Kommunikationsgeräten verwendet werden. China ist der führende Produzent beider Stoffe.

Doch nicht immer sind geopolitische Spannungen der Grund für Handelsbeschränkungen. So führt etwa die rasant wachsende Nachfrage nach für die Energiewende wichtigen Rohstoffen wie Seltene Erden, Lithium, Kobalt und Nickel dazu, dass der internationale Handel steigt und mit ihm auch die Ausfuhrbeschränkungen. Diese erfolgen vor allem in Form von Exportsteuern. Heute unterliegen rund 10 Prozent des globalen Handels mit kritischen Rohstoffen mindestens einer Ausfuhrbeschränkungsmaßnahme.

Im Rahmen des Ukrainekriegs sind vor allem die Ausfuhrbeschränkungen für Nahrungs-, Futter- und Düngemittel stark gestiegen. Anfang 2022 gab es lediglich eine Beschränkung für diese Güter, Ende Februar 2023 waren es dann 68 und Mitte Juli immer noch 59. Neben dem Krieg sorgt der Klimawandel für Handelsbeschränkungen in diesem Bereich. So hat etwa Indien im Sommer ein Ausfuhrverbot für weißen Nicht-Basmati-Reis verhängt, der etwa die Hälfte der indischen Reisexporte ausmacht. Grund sind die schweren Monsunregenfälle, die die inländische Versorgung gefährden. Die Preise sind in Folge um rund 20 Prozent gestiegen.

Mehr zu dem Thema finden Sie im Credendo-Bericht.