Zum 30. Juni ist der Schutzschirm für Kreditversicherungen ausgelaufen. Was bedeutet das für Deckungszusagen, Limite und Preise? Der Treasurer ist diesen Fragen nachgegangen und hat dafür auch GFL-Geschäftsführer Marcus Sarafin befragt.

Der Tenor ist recht einheitlich: Limitkürzungen im großen Stil gab es nach Auslaufen des Schutzschirms nicht. Doch natürlich haben einzelne Unternehmen nun mit sinkenden oder gestrichenen Limiten zu kämpfen.

Marcus Sarafin beobachtet aber auch einen „gestiegenen Risikoappetit“: Das Neugeschäft steige seit etwa vier Wochen merklich an. „Wir sind überrascht, was derzeit möglich ist“, sagte er gegenüber der Fachzeitschrift. Trotzdem wünscht er sich seitens der großen Kreditversicherer eine höhere langfristige Planbarkeit und ein weniger erratisches Vorgehen in schwierigen Situationen.

Dadurch ist im vergangenen Jahr vor allem der Kreditversicherer Euler Hermes aufgefallen, der Limite für bonitätsschwache Unternehmen an den Schutzschirm geknüpft hatte. Das habe den Versicherer auch langjährige, schadenfreie Verträge gekostet. Nun legt Euler Hermes nach Beobachtungen von GFL eine Kehrtwende ein und zeichne ebenfalls vermehrt Limite für Neukunden.

Trotzdem ist die Unsicherheit immer noch groß: Welche Auswirkungen wird die Delta-Variante auf das Infektionsgeschehen und damit die Wirtschaft haben? Atradius-Manager Thomas Langen spricht angesichts dieser Frage vom „Blick in die Glaskugel“.

Diese Unsicherheit hat auch Einfluss auf die Prämien, die nun steigen: Laut des Treasurer-Artikels um rund zehn Prozent für schadenfreie Verträge. Laut Versicherern hat das allerdings nur mit der veränderten Gesamtrisikolage zu tun und nicht mit den Kosten des Schutzschirms. An dem hat durch die niedrige Insolvenzlage der Bund verdient.

Den Artikel finden Sie im E-Magazin 13/2021 (hier kostenlos zum Download).