Was hat der Klimawandel mit Forderungsrisiken zu tun? Einiges, sagt der Kreditversicherer Atradius. Er ist sich sicher, dass die Auswirkungen des Klimawandels in den kommenden die Stabilität vieler Regionen wie Afrika und Asien-Pazifik beeinflussen wird und dadurch die Forderungsrisiken für Unternehmen steigen.

Die Herausforderungen des Klimawandels werden sich wohl in zwei Richtungen auswirken: Unternehmen, die in Länder liefern, die stark unter den Veränderungen zu leiden haben, werden mit mehr Unsicherheiten zu kämpfen haben. Demgegenüber werden Firmen, die technologische Innovationen zur Bekämpfung des Klimawandels entwickeln, profitieren.

Regionen, die besonders unter Dürren, Hochwasser, den steigenden Meeresspiegel oder Naturkatastrophen leiden werden, sind laut Atradius-Bericht Afrika, die Karibik und die Asien-Pazifik-Region. Vor allem, weil hier die Ressourcen für nötige Gegenmaßnahmen fehlen. Länder, die technologische Innovationen im Bereich Agrartechnik, Küsten- und Gewässerschutz sowie Erneuerbare Energien vornehmen können, würden das Länderrisiko hingegen mindern.

Wetterextreme vernichten Ernten

In Afrika könnten Wetterextreme bald zu massiven Problemen im Agrar- und Nahrungsmittelbereich führen. Besonders betroffen seien Somalia, Niger, Tschad, Kongo-Kinshasa, die Zentralafrikanische Republik, Madagaskar, aber auch asiatisch-pazifische Staaten wie Ost-Timor, Papua-Neuguinea und Mikronesien – hier wird das Länderrisiko wohl steigen.

Der Energiesektor leidet hingegen unter den fehlenden Niederschlägen – vor allem in Ländern, die stark von der Wasserkraft abhängig sind. Bereits 2019 kam es deshalb in Sambia und Südafrika zu Stromausfällen. Besonders abhängig von der Wasserkraft seien Lateinamerika, sowie die asiatischen Staaten Vietnam und Sri Lanka.

Der Anstieg des Meeresspiegels wird sich in einigen Ländern ebenfalls drastisch auf das Länderrisiko auswirken. Betroffen sind Länder in der Karibik sowie der Region Asien-Pazifik. Atradius rechnet vor, dass allein in China, Indien, Bangladesch, Vietnam, Indonesien und Thailand bis zu 300 Millionen Menschen ihre Heimat verlieren könnten.

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