Die Zeit der rückläufigen Insolvenzen ist vorbei. Dieser Ansicht ist der Kreditversicherer Atradius. Nach dessen aktueller Prognose steigen die Firmenpleiten 2019 um zwei Prozent in Europa und ein Prozent in Asien und der Pazifikregion.

In Nordamerika zeigt sich das Insolvenzgeschehen etwas positiver: In den USA dürfte die Zahl stabil bleiben. Hier wirken sich ein solides Wachstum, die gelockerte Geldpolitik der FED und ein stabiles Konsumklima positiv aus. In Kanada wird sogar ein Rückgang um ein Prozent erwartet.

In Europa hat sich der Ausblick jedoch merklich verschlechtert, was vor allem am schwachen Wachstum im zweiten Halbjahr 2018 liege, so Atradius. Das Wachstum ging von 2,5 Prozent in 2017 auf 1,8 Prozent zurück – der Rückgang der Firmeninsolvenzen schwächte sich von vier auf zwei Prozent ab. Dieses Jahr wird nun erstmals seit 2010 wieder ein Anstieg erwartet.

In Italien und dem Brexit-gebeutelten Großbritannien verschlechtert sich das Insolvenzgeschehen dabei am stärksten. In Italien droht die Anzahl der zahlungsunfähigen Unternehmen, um sechs Prozent zuzunehmen. In Großbritannien sind es – selbst bei einem geordneten Brexit – sieben Prozent.

Deutschland liegt mit erwarteten +2 Prozent im europäischen Durchschnitt. Zu den wichtigsten Risikofaktoren zählen hier die Abschwächung des Welthandels, drohende Importzölle seitens der USA auf Autos sowie ein sich abschwächendes Wirtschaftswachstum, das 2019 nur noch auf 1,3 Prozent geschätzt wird. In Luxemburg (-10%), Griechenland (-8%) und Spanien (-5%) nehmen die Insolvenzen hingegen ab.

Die komplette Studie gibt es hier zum Nachlesen: www.atradius.de

Mehr zum Thema „Insolvenzen“ finden Sie auch im GFL-Blog, z.B.: