In Nord- und Südamerika werden Forderungen immer später beglichen. Wie eine Studie des Kreditversicherers Atradius zeigt,  hat sich die durchschnittliche Forderungsdauer seit 2017 von 61 auf 63 Tage erhöht. Am häufigsten sind Unternehmen in Mexiko von Zahlungsverzügen ihrer Kunden betroffen. Allerdings ist die Zahl der Forderungsausfälle gesunken.

Mehr als die Hälfte der Unternehmen musste laut Atradius bereits verkraften, dass ein Kunde den Geschäftsbetrieb einstellte, bzw. in den Konkurs ging. Allerdings ist der Anteil der uneinbringlichen Forderungen in diesem Jahr gesunken: von 2,1 Prozent in 2017 auf 1,8 Prozent. In Brasilien werden dabei mit 2,5 Prozent die meisten Forderungsausfälle verzeichnet, was oft auf Kunden zurückzuführen ist, die Konkurs anmelden mussten.

Handel in der NAFTA-Zone stabil

Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass der Handel innerhalb der NAFTA-Zone stabil bleibt – trotz Protektionismus der USA und der geplanten Änderung des Freihandelsabkommens. So gaben 33 Prozent der Befragten an, nicht mit anderen NAFTA-Ländern zu handeln, bei 27 Prozent laufen weniger als die Hälfte ihrer Handelstransaktionen innerhalb dieser Länder und bei 24 Prozent beträgt das Exportvolumen innerhalb der NAFTA mehr als die Hälfte ihres gesamten Exports. 16,5 Prozent tätigen ihre Geschäfte ausschließlich innerhalb des Freihandelsraums.

Der Handel mit den USA ist erstaunlich stabil: 81,5 Prozent der in Mexiko befragten Unternehmen gaben an, dass der Handel mit den USA gestiegen oder stabil geblieben ist. In Kanada ist das positive Handelsbild sogar noch deutlicher: Hier ist bei 90,3  Prozent der kanadischen Unternehmen der Handel mit den USA auf gleichem Niveau geblieben oder sogar gestiegen.

Die kompletten Studienergebnisse gibt es hier zum Nachlesen.

Hintergrund: Kreditversicherung

Um Forderungen abzusichern, ist die Kreditversicherung eines der sichersten und flexibelsten Instrumente. Die sinkende Zahlungsmoral wird aber zur Folge haben, dass die Zeichnungspolitik für Abnehmer in den genannten Ländern sicherlich nicht besser wird. Über das Netzwerk CREDEA lassen sich allerdings internationale Versicherungsmöglichkeiten finden.