Das Berliner Start-Up Innolend gibt auf. Wie das Portal „deutsche startups“ berichtet, soll keine Finanzierungsrunde mehr zustande gekommen sein. 2016 war das Fintech als Factoring-Alternative für KMU an den Start gegangen. Für GFL kommt das Aus nicht überraschend.

„Die Idee war sicher keine schlechte, aber die Nachhaltigkeit im Geschäftsmodell ist leider bei einigen Fintechs nicht gegeben“, spricht GFL-Experte Fabian Sarafin ein allgemeines Problem der Branche an. „So haben wir es auch schon in anderen Teilbereichen aus der Finanzdienstleistung gesehen. Factoring auf dem Papier scheint immer sehr einfach, aber die Prozesse dahinter und damit auch die Risiken aus dem Geschäftsmodell haben einige junge Fintechs noch nicht in der Tiefe auf dem Schirm.“

So wird Innolend sicherlich nicht das einzige Fintech sein, das sich langfristig nicht am Markt durchsetzen kann. Das legt auch eine Studie der Beratungsfirma Barkow Consulting nahe. So ist auch 2017 das zweite Mal in Folge Geld von Investoren zäher geflossen. Laut der Experten hat ein Verdrängungswettbewerb eingesetzt, von dem vor allem die zehn größten Fintechs profitieren.

Innolend wurde finanziell ausgestattet von Rocket Internet und Business Angels. Laut Informationen der Plattform „Gründerszene“ kommt es zur Liquidierung, weil das Unternehmen keine Folgefinanzierung erhalten hat. So hat sich Rocket Internet zuletzt noch von zwei weiteren Fintechs getrennt: Zencap und Lendico. Die Fintechs Zinsgold und Spotcap hält der Investor weiterhin.

Sarafin ist davon überzeugt, dass sich einige Fintechs am Factoring-Markt durchsetzen werden. Denn die „jungen Wilden“ setzen auf effiziente Prozesse und eine schnelle, hoch automatisierte Risikoprüfung. „Davon können sich die etablierten Anbieter einiges abschauen.“

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