Ein Markt mit überdurchschnittlichen Wachstumschancen: Die ZHAW School of Management and Law hat zusammen mit Euler Hermes den Schweizer Kautionsmarkt analysiert. Sie fanden eine Branche, die von zunehmenden Regulierungen angetrieben wird.

Auf dem Schweizer Kautionsmarkt sind sowohl Banken als auch Versicherer aktiv. Während die Sicherheiten in der Schweiz traditionell ein klassisches Bankgeschäft sind, greifen Unternehmen immer häufiger auch auf Versicherungen als Garantiegeber zurück. Hier herrscht eine größere Flexibilität bezüglich Konditionen und Vertragsgestaltung, die die Firmen zu schätzen wissen.

Basel III und Solvency II

Zunehmende Regulierungen wie Basel III oder Solvency II könnten den Markt für Bürgschaften einschneidend verändern: So hat etwa Solvency II für Versicherungen weniger gravierende Auswirkungen, so dass entsprechende Versicherungslösungen langfristig attraktiver werden könnten.

Doch auch konzerninterne Richtlinien und Compliance-Vorgaben treiben den Markt an: Sie schreiben immer öfter Sicherheiten für bestimmte Geschäfte vor. Besonders die Zulieferungsindustrie, Instandhaltung, Detailhandel oder die Investitionsgüterindustrie haben häufig Auftraggeber, die Garantien oder Bürgschaften fordern. So ist der Kautionsmarkt zwischen 2011 und 2014 kontinuierlich mit rund sechs Prozent gewachsen.

Zunehmender Export befeuert den Markt

Die Studie zeigt auch, dass Garantien ab einer bestimmten Projektgröße zwingend vorgeschrieben sind ­– vor allem bei Großprojekten in den Bereichen Infrastruktur, Energie und Investitionsgüter. Auch bei internationalen Konzernen werden Sicherheiten verstärkt nachgefragt. Es ist daher zu erwarten, dass der Bedarf weiter zunehmen wird – auch, weil die zunehmende Exportorientierung der Schweizer Firmen die Nachfrage befeuern wird.

Bei der Wahl des Bürgschaftsanbieters sind Bekanntheit und Rating die wichtigsten Faktoren. Laut Studie werden daneben vor allem unkomplizierte Online-Abschlüsse und –Verwaltungslösungen, Geschwindigkeit und die Vollständigkeit des Angebots geschätzt.

Die komplette Studie finden Sie hier.