Staatliche Programme sind maßgeblich für das globale Wachstum in der Automobilbranche verantwortlich. Eine aktuelle Studie des Kreditversicherers Euler Hermes zeigt, dass Steuersenkungen, Subventionen und Marktanreize zusammen mit Zukunftstrends wie dem autonomen Fahren die wichtigsten Treiber der Branche sind. Dabei sind die Unterschiede zwischen den Ländern sehr groß: In Spanien, Schweiz oder Großbritannien steht die Branche etwa vor großen Herausforderungen.

In der Schweiz leidet die Automobilbranche unter dem Preiskampf und dem Fachkräftemangel. Auf der „Hochpreisinsel“ haben der Margendruck und die Konkurrenz aus dem Ausland Einfluss auf den Sektor. Seit Anfang des Jahres sind 4,4 Prozent weniger Autos zugelassen worden, der August überraschte hingegen mit dem viertbesten August-Ergebnis der vergangenen 15 Jahre.

Spanien profitiert momentan von der Abwrackprämie, die der Branche zu elf Prozent mehr verkauften Autos verholfen hat. Nach Auslaufen der Prämie rechnet Euler Hermes jedoch für 2017 mit einem Rückgang um zehn Prozent.

In China profitiert der Markt von Steueranreizen. So sind die Absatzzahlen in diesem Jahr um acht Prozent auf 23 Millionen verkaufte Autos gestiegen. Profitiert haben vor allem die chinesischen Hersteller, die ihren Marktanteil auf 43 Prozent erhöhen konnten. Da die Förderung voraussichtlich weiter laufen wird, erwartet Euler Hermes für 2017 einen Anstieg um fünf Prozent auf 24 Millionen verkaufte Fahrzeuge.

Die deutsche Automobilbranche ist stark abhängig vom chinesischen Markt. Acht Prozent der Exporte gehen nach China – nur in die USA (15 Prozent) und nach Großbritannien (13 Prozent) wird mehr exportiert. Während in China im Einstiegssegment die heimischen Marken dominieren, sind die deutschen Marken vor allem in bei Mittel- und Oberklassewagen gut vertreten.

In Europa steigen die Absatzzahlen in diesem Jahr um 5,5 Prozent auf 15 Millionen Euro neue Autos. Auch die Aussichten für 2017 seien gut, so die Studie. Ausnahme bilden dabei lediglich der spanische und britische Markt.

Die komplette Studie finden Sie hier: Euler Hermes Weltwirtschaft Aktuell:“Öffentliche Stossdämpfer für die Automobilindustrie“.