Die geplante Reform der Insolvenzanfechtung wird kaum Entlastung für den Mittelstand bringen. Dessen ist sich auch Jonas Müller, Head of Product Development bei Euler Hermes, sicher. Gegenüber dem Tagesreport Versicherungswirtschaft heute machte er deutlich, dass das unternehmerische Risiko weiterhin bestehen bleibe.

Das neue Gesetz soll mehr Rechtssicherheit schaffen, denn aktuell wissen viele Gläubiger nicht, ob sie Zahlungen von ihren Schuldnern nach Jahren eventuell wieder an den Insolvenzverwalter herausgeben müssen.

Eine vermeintlich wichtige Änderung des Gesetzesentwurfs ist etwa, dass der Verwalter Zahlungen künftig nicht mehr innerhalb von zehn Jahren, sondern nur innerhalb von vier Jahren zurückfordern kann. Die meisten Anfechtungen würden aber heute schon nach zwei bis vier Jahren erfolgen, so Müller. Insolvenzverwalter nutzten dabei die Anfechtungsfrist aus, da Forderungen noch verzinst werden.

Auch GFL-Geschäftsführer Marcus Sarafin sieht die Reform kritisch: „Der Gesetzesentwurf wird das unkalkulierbare Risiko nicht wesentlich einschränken.“

Schutz bieten lediglich spezielle  Anfechtungsversicherungen, die über die klassische Kreditversicherung hinausgehen. Angebote dazu gibt es unter anderem von Atradius, Euler Hermes oder Coface.

Hier gibt es den kompletten Artikel von Versicherungswirtschaft heute.