Die weltweiten Insolvenzen sinken 2015 um zwei Prozent. In einigen Ländern haben die Ökonomen des Kreditversicherers Euler Hermes ihre Insolvenzprognose nach unten korrigiert: So wird etwa in Deutschland statt eines Anstiegs der Unternehmenspleiten ein Rückgang von zwei Prozent erwartet, bedingt auch durch das Exportwachstum . In Ländern wie Russland, der Türkei, Brasilien aber auch der Schweiz sehen die Prognosen weniger rosig aus.

In Russland stellt sich die Situation am kritischsten dar: Hier erwarten die Experten einen Anstieg der Insolvenzen um 30 Prozent. Auch in der Türkei (+17%), Brasilien (+11%) und Marokko (+10%) wird der Anstieg voraussichtlich im zweistelligen Prozentbereich liegen. In der Schweiz spiegelt sich die angespannte Exportwirtschaft in der Zahl der Unternehmenspleiten wieder – hier erwartet Euler Hermes ein Plus von fünf Prozent. Vor allem KMU stehen hier unter Druck. Frankreich kämpft weiterhin mit Insolvenzfällen auf Rekordniveau.

Die Risiken für deutsche Exporteure steigen auch in Lateinamerika. Die Zahl der Insolvenzen wird hier voraussichtlich um neun Prozent in 2015 und fünf Prozent in 2016 steigen. Haupttreiber der negativen Entwicklung ist Brasilien, auf das nach Einschätzung von Euler Hermes in diesem Jahr eine Rezession von -0,7 Prozent beim BIP zukommt.

Doch trotz dieser Ausreißer wird die Zahl der Insolvenzen weltweit zurückgehen. Treibende Kräfte sind dabei Spanien (-15%), die Niederlande (-10%), Irland (-9%) und die USA (-7%), gestützt durch das gute Wirtschaftswachstum in den jeweiligen Ländern.

Die vollständige Studie finden Sie hier auf englisch, eine Kurzfassung auf deutsch gibt es hier.