Starkes Plus bei Exportkreditgarantien
Die Nachfrage nach Exportkreditgarantien (Hermesdeckungen) steigt. Wie die Bundesregierung in ihrem Halbjahresbericht auflistet, ist das Deckungsvolumen um knapp 30 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro gestiegen. Eine wichtige Änderung in diesem Zeitraum war die Normalisierung der Deckungspolitik für die Ukraine.
Seit Juni müssen für die Ukraine nun keine Banksicherheiten mehr beigebracht werden. Der starke Anstieg der Exportkreditgarantien hat dennoch wenig mit dem Land zu tun. Er ist vor allem auf drei großvolumige Transaktionen nach Ägypten, Angola und Saudi-Arabien zurückzuführen. Laut Halbjahresbericht umfassen diese Geschäfte Lieferungen und Leistungen in den Bereichen Eisenbahn-Infrastruktur, Solarenergie sowie grünem Wasserstoff samt Derivaten. Damit würden sie „einen wichtigen Beitrag zur Transformation und Dekarbonisierung der Wirtschaft“ leisten.
Dem steigenden Volumen stehen weiterhin geringe Entschädigungszahlungen gegenüber. Sie lagen mit 58,5 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreszeitraum: Im ersten Halbjahr 2022 betrugen sie noch 125,1 Millionen Euro.
Das Ergebnis fiel damit erneut positiv aus. Mit 366,3 Millionen Euro lag es 42 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Der Bund betont allerdings in seinem Bericht, dass der starke Anstieg ebenfalls auf die drei genannten Großgeschäfte zurückzuführen ist.