Die Weltwirtschaft erholt sich wieder, wenn auch nur langsam. Das spiegeln auch die neuen Risikoeinschätzungen von Coface wieder. Von 15 Ländern, die neu bewertet wurden, ist nur bei zwei nach unten korrigiert worden. Auf dem aufsteigenden Ast sind – mit Ausnahme von Irland und Griechenland – vor allem Schwellenländer.

Seine Wachstumsprognose hat der Kreditversicherer Coface für 2023 auf 2,2 Prozent nach oben korrigiert. Für 2024 rechnet er mit einem Plus von 2,4 Prozent. Trotzdem warnt er vor zu großem Optimismus: Die ersten Monate des Jahres hätten gezeigt, dass die Inflation spontan und schmerzlos auf ihr 2-Prozent-Ziel fallen würde. Und auch China werde nach dem Ende seiner Corona-Restriktionen nicht von heute auf morgen wieder die Rolle des Motors der Weltwirtschaft einnehmen.

Was die Risikobewertungen angeht, dürfen sich jedoch vor allem die Schwellenländer freuen: Bosnien und Herzegowina, Malaysia, Katar, Saudi Arabien, Bolivien, Nigeria, Tansania, Usbekistan und einige weitere sind eine Kategorie nach oben gerutscht.

Doch auch für Irland und Griechenland gibt es gute Aussichten: Irland wurde von Kategorie A4 in A3 hochgestuft. Nach 12,2 Prozent in 2022 wird dieses Jahr ein Wachstum von 2,8 Prozent erwartet. Der private Konsum sei robust, die Investitionen stabil, heißt es im Coface-Bericht. Und obwohl die Unternehmenssteuer nächstes Jahr von 12,5 auf 15 Prozent angehoben werden soll, habe noch kein multinationales Unternehmen einen Standortwechsel angekündigt.

In Griechenland ist das Upgrade von Kategorie B in A4 erfolgt. Die Wirtschaft habe sich nach der Pandemie gut erholt und zeige sich widerstandsfähig gegenüber dem Slowdown der Eurozone. Die Einnahmen aus dem Tourismus, die bisher stärker als erwartet waren, würden weiterhin eine wichtige Rolle spielen, so Coface.

Die weltweiten Branchenrisiken gestalten sich derweil nicht ganz so positiv: Hier gab es ebenso viele Auf- wie Abstufungen. In Deutschland sind die Risiken im Bau und in der Pharma-Branche gestiegen, während sich die Lage im Transportwesen gebessert hat.