Cyberversicherungen sind teuer und schwer zu bekommen – wegen steigender Schäden wird ein Großteil der Anfragen abgelehnt. Mehrere Konzerne haben daher nun ihren eigenen Versicherer gegründet. GFL bemängelt: Der Mittelstand bleibt dabei außen vor.

Cyberattacken werden immer häufiger, die Schäden immer größer. Die Versicherer reagieren, indem sie die Preise anziehen und immer weniger Deckungen anbieten. So erklärte ein Vertreter des Industrieversicherers AGCS kürzlich, dass der Anbieter 70 Prozent aller Anfragen ablehne.

Einige Konzerne, darunter auch Airbus oder BASF, helfen sich nun selbst und haben ihren eigenen auf Cyberrisiken beschränkten Versicherer „Miris“ gegründet. Der Versicherer, der sich ausschließlich an europäische Konzerne wendet, soll jedem Mitglied zu Anfang eine Deckung von 25 Millionen Euro bereitstellen – später auch mehr.

GFL sieht dabei den Mittelstand als den großen Verlierer. „Es ist wieder einmal das selbe Bild“, bemängelt GFL-Geschäftsführer Marcus Sarafin. „Die Versicherer denken nur an die Rendite, und die großen Konzerne machen ihr eigenes Ding. Der Mittelstand, also die tragende Säule des deutschen Wohlstands, tragen wieder die Kosten: Denn die Konzerne erhalten immerzu günstigere Prämien, die dann aufgrund hoher Schadenquoten und Entschädigungszahlungen die kleinen und mittleren Unternehmen bezahlen müssen. Und wenn es den Konzernen zu teuer wird, machen diese ihr eigenes Ding, ohne dass der Mittelstand daran teilhaben kann. Bleibt nur zu hoffen, dass langfristig ein neuer HDI entsteht, von dem dann alle etwas haben.“

Mehr zur Neugründung gibt es hier bei der Süddeutschen Zeitung.