Der Ukraine-Krieg hat einen direkten Einfluss auf das Wirtschaftswachstum in Europa. Doch die Auswirkungen gehen weit über den Kontinent hinaus. So stuft Credendo einige Regionen in Afrika und Asien herab, die vor allem durch die steigenden Rohstoffpreise schwer getroffen werden.

Der Mittlere Osten und Nordafrika leidet vor allem unter dem Einbruch des Getreidemarkts, da alle Länder in der Region stark von Getreideimporten abhängig sind. Trotzdem ist die Betroffenheit der Wirtschaft nicht in allen Ländern gleich hoch, sondern hängt stark davon ab, ob das Land Öl exportiert oder importiert. Denn die Ölexporteure werden die hohen Getreidepreise locker durch die Mehreinnahmen dank der hohen Ölpreise wettmachen können.

Als besonders betroffen in der Region sieht Credendo Ägypten und Tunsien, die beide sehr abhängig vom ukrainisch-russischen Getreidemarkt sind. In Ägypten kommen auch viele Touristen aus den beiden Ländern. Für beide Länder hat Credendo deshalb das Geschäftsrisiko hochgesetzt (Ägypten auf F/G und Tunesien in die schlechteste Kategorie G/G).

In der Sub-Sahara Region ist die Situation auf den ersten Blick etwas besser, da nur ein Prozent der Importe aus der Ukraine und Russland stammen und nur 0,6 Prozent der Exporte dorthin gehen. Trotzdem wird auch diese Region indirekt unter dem Krieg leiden, durch die höheren Energie- und Lebensmittelkosten sowie die schwierigeren Zugänge zu den Finanzmärkten. Wo zu den Lebensmittel-Importen noch Ölimporte und/ oder eine hohe Staatsverschuldung hinzukommt, sieht der Kreditversicherer ein erhöhtes Risiko. Konkret sind das Niger und Senegal, wo das Geschäftsrisiko auf Kategorie F/G (Niger) bzw. E/G (Senegal) gestiegen ist.

Auch Lateinamerika ist weder von der Import- noch Export-Seite abhängig von Russland oder der Ukraine. Auch hier werden sich die Auswirkungen nur indirekt zeigen. Credendo belässt das Geschäftsrisiko der Länder daher momentan auf dem aktuellen Stand.

In Asien wurden hingegen zwei Länder herabgestuft: Pakistan (auf F/G) und Sri Lanka (auf G/G). Beide Länder hatten schon vor dem Krieg mit einer Inflation im zweistelligen Bereich zu kämpfen und sind beide abhängig von Öl- und Lebensmittelimporten. Vor allem in Pakistan machen die Getreideimporte aus Russland rund 35 Prozent aus.

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