Mit der Erholung der Weltwirtschaft steigt aktuell auch der Finanzierungsbedarf von vielen Unternehmen – ein langfristiger Trend, wie sich Marcus Sarafin sicher ist. Das Problem: Wo Banken diesen massiven Finanzbedarf nicht mehr decken können, bedarf es alternativer Lösungen. Warum diese nicht so einfach zu finden sind, verrät der GFL-Geschäftsführer hier:

„Die Gründe für den steigenden Finanzbedarf von Unternehmen sind vielfältig – und haben nicht zwangsweise etwas mit der Krise zu tun. So gibt es zwar einen Nachholbedarf der Konsumenten, doch neben einzelnen Trends, die sich längerfristig halten werden (z.B. Wohnmobile), werden sich die Märkte wieder beruhigen. Einen massiven Finanzbedarf wird jedoch der Wandel der Weltwirtschaft hin zu mehr Klimaneutralität, neuen Produktionsformen etc. auslösen.

Dass deutsche Unternehmen mit einer starken finanziellen Basis diese Herausforderungen angehen können, ist auch im Sinn des Wirtschaftsstandorts: Schließlich ist es ein politisches Ziel, dass Know How, Produktion, Arbeitsplätze und Steuereinnahmen im Land verbleiben. Dafür müssen finanzielle Speziallösungen gefunden werden.

Unser Ziel muss sein, echte Unternehmer zu unterstützen. Leider sehen wir aber schon seit längerer Zeit, dass Neugründungen in der Regel nicht mehr von Banken, sondern von Investmentgesellschaften finanziert werden. Dieser Trend wird steigen. Das hat zur Folge, dass die Gründerväter quasi von Beginn an nicht mehr selbstständige Unternehmer sind. Auch deswegen bedarf es Sonderfinanzierungen und alternative Lösungen – ein Gebiet, das wir seit Jahren begleiten.

Hat sich das Unternehmen aus der Gründerphase hinaus entwickelt, funktionieren die klassischen Startup-Finanzierungen nicht mehr. Spätestens ab diesem Zeitpunkt müssen sich die Unternehmen neu aufstellen. Gerade produzierende junge Unternehmen benötigen dann viel Working Capital. Hier gilt es die richtigen Wege von Beginn an einzuschlagen, damit man für weiteres Wachstum bestens aufgestellt ist.

Eine Lösung dafür ist die Lieferkettenfinanzierung. Wie sie an Bedeutung gewinnt, zeigen die Zahlen des World Supply Chain Finance Reports: Während das globale Volumen 2015 noch bei 330 Milliarden US-Dollar lag, ist es im vergangenen Jahr auf 1,3 Billionen angestiegen. Allein von 2019 auf 2020 hat das Finanzierungsvolumen um 35 Prozent zugelegt. Der Zuwachs ist dabei gleichmäßig auf alle Kontinente verteilt.

Auch diese Finanzierung wird vielfach von Banken und Factoring-Anbietern übernommen.  Wir stellen nur immer mehr fest, dass Banken nicht mehr ausreichende Linien zur Verfügung stellen können. Und Factoringunternehmen helfen nun einmal nicht bei der Beschaffung oder der Lagerfinanzierung. Hinzu kommt, dass es an Angeboten fehlt für KMU, für Unternehmen, die neu am Markt sind, oder nicht die beste Bonität haben. Noch komplizierter wird es, wenn Finanzierungen für länder- oder kontinentüberschreitende Geschäfte gesucht werden. Gerade für Geschäfte mit Schwellenländern braucht es oft Sonderlösungen, die sehr komplex sein können.

Der Markt an Spezialanbietern wird aus meiner Sicht aktuell immer größer. Gerade Fondsgesellschaften, die nicht unter KWG arbeiten müssen, oder ausländische Anbieter, die andere gesetzliche Auflagen haben, treten immer mehr in den Focus. Hier bedarf es einer hohen Expertise und einer großen Marktkenntnis, wer für wen passend sein kann. GFL kann das bieten.“

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