Der deutsche Maschinenbau erholt sich sichtlich: Für das erste Halbjahr 2021 meldet der Maschinenbauverband VDMA ein reales Auftragsplus von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders die Bestellungen aus dem Ausland legen zu.

Das Wachstum gleiche nicht einfach den Einbruch durch die Corona-Pandemie wieder aus, zeigt man sich beim Branchenverband erfreut, sondern gehe vielfach darüber hinaus. Das hat in dieser besonders exportorientierten Branche auch stark mit dem Aufschwung des Auslandsgeschäfts zu tun: Im Gegensatz zum Juni 2020 haben die Bestellungen hier in diesem Juni um 57 Prozent zugelegt. Nicht-Euro- und Euro-Länder nehmen sich dabei kaum etwas. Und auch im Inland zeigte sich das Wachstum mit 45 Prozent mehr Aufträgen in diesem Monat besonders stark.

„Die Zurückhaltung der Kunden während der Corona-Hochphase ist eindeutig überwunden. Investitionen in Ausrüstung, Maschinen und Services stehen weltweit oben auf der Agenda“, freut sich VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Auch GFL-Geschäftsführer Marcus Sarafin sieht in diesen Zahlen ein positives Signal für die Weltwirtschaft: „Die Zahlen zeigen, dass es wieder bergauf geht, da wieder investiert wird. Die Unternehmen zeigen wieder Vertrauen in die Zukunft – denn wer investiert, sieht Chancen im Markt.“ Das kurbele eine positive Spirale an: „Steigen die Investitionen, steigen auch in der Regel auch die Umsätze, oder es werden Rationalisierungen durchgeführt, so dass bei gleichen Umsätzen Kosten eingespart werden. Und: Der Aufschwung findet weltweit statt, ein besseres Signal, dass die Weltwirtschaft positiv gestimmt ist, kann es nicht geben.“

Sorgen bereitet der Branche daher weniger die Nachfrage als die Beschaffung der Materialien: Laut einer ifo-Umfrage sehen 70 Prozent der Maschinenbauer ihre Produktion durch Materialmangel deutlich erschwert. Auch Sarafin weist auf die Risiken hin: „Die Lieferkettenproblematik und die damit verbundenen steigenden Einkaufspreise machen der Branche schwer zu schaffen. Und natürlich bleibt das Risiko, dass die Wirtschaft erneute Rückschläge durch Katastrophen (Gesundheit, Klima, Unruhen …) erleben wird.“