Der Versicherungskonzern Allianz und der Kreditversicherer Euler Hermes haben ihre Ratingagentur an den Wettbewerber Scope verkauft. Die Übernahme gilt rückwirkend seit dem 1. Januar 2021. Euler Hermes Rating wird nun umbenannt in Scope Hamburg.

Die Agentur wird damit vollständig in die Scope-Gruppe integriert. „Die Übernahme von Euler Hermes Rating ist der nächste Schritt zur Konsolidierung des europäischen Ratingmarkts und zum Aufbau eines europäischen Rating-Schwergewichts“, teilt Scope-CEO Florian Schoeller in einer Pressemitteilung mit. Hamburg wird der achte Standort der Ratingagentur sein, die 2002 als Gegengewicht zu den großen US-Agenturen wie S&P, Moody’s und Fitch gegründet wurde.

Scope erhält durch den Kauf einen neuen Schwerpunkt, da bei Euler Hermes Rating der Analyse-Fokus auf kleinen und mittelgroßen Unternehmen (SME) sowie auf Projektfinanzierungen liegt. Die Scope Group war bisher eher im Bereich Kreditratings tätig, zudem bietet sie ESG- sowie Fonds-Analysen. Die Agentur setzt mit der Übernahme darauf, dass bei Investoren aufgrund der Energiewende und der fortschreitenden Integration der europäischen Kapitalmärkte das Interesse an Projektfinanzierungen und dem Mittelstand wachsen wird.

Wie das Finance-Magazin berichtet, wechseln 15 Analysten zu Scope. Zudem würde Euler Hermes Rating etwa 70 Ratingmandate mitbringen, vor allem aus den Bereichen Renewables, Offshore und Wind. Für Scope ist es die dritte Transaktion innerhalb von zehn Jahren: 2012 übernahm sie PSR Rating, 2016 die Rating-Sparte von Feri.

Mehr zu den Hintergründen der Übernahme finden Sie in der offiziellen Mittelung von Scope.