Coface hat Deutschland abgewertet: Die Bundesrepublik ist von der besten Kategorie A1 in A2 abgestiegen. Auch Österreich ist vom Downgrading betroffen. Damit sind weltweit nur vier Länder in der besten Kategorie verblieben.

Norwegen, die Niederlande, die Schweiz und Luxemburg – diese vier Länder bleiben weiterhin in Kategorie A1. Die schlechtere Bewertung Deutschlands geht von einigen wichtigen Branchen aus, deren verschlechterte Situation sich auf ganz Deutschland auswirkt. So führt der internationale Kreditversicherer die Branchen Automotive und Metall nun in der Kategorie „hohes Risiko“, die Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Pharma-Branche wurden auf „mittleres Risiko“ herabgestuft.

Die Bewertungen der Coface zeigen, wie  hoch das Risiko für Unternehmen ist, bei Geschäften mit Kunden in einem Land Forderungsausfälle zu erleiden. „Das Länderrating der Coface ist nicht zu vergleichen mit S&P oder Moodys“, stellt GFL-Geschäftsführer Marcus Sarafin klar. „Es zielt also nicht auf die Bonität des Landes ab, sondern auf den Ausblick.“ So macht das Länderrating von Coface – anders als die der Ratingagenturen – keine Aussage über die Staatsbonität oder den Wert von Staatsanleihen.

„Trotzdem sind vereinzelte direkte Auswirkungen auf die Bewertung einzelner deutscher Firmen nicht ausgeschlossen, da die Länderbewertung ein kleiner Teil des gesamten Scorings in der Unternehmensbewertung ist“, erläutert Sarafin. „Daneben fließen zum Beispiel auch Branchenbewertungen ein. Da aber gerade diese Branchenbewertungen der Auslöser für die Bewertung Deutschlands ist, fließen schon heute sicher weitere negative Fakten in der Bewertung des Einzelnen ein.“

Für deutsche und österreichische Unternehmen heißt das, dass die Bedeutung der Finanzkommunikation steigt. Da Unternehmer auf Länder- und Branchenbewertungen keinen Einfluss nehmen können, ist es umso nötiger, die eigenen Betriebszahlen gut zu kommunizieren: „Momentan ist es besonders wichtig, mit den firmeneigenen, harten Fakten diese Einflüsse auszugleichen und zu kompensieren.“

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