Der Protektionismus nimmt zu. Vor allem die Importzölle in die USA sind stark gestiegen. Das hat jedoch nicht nur Auswirkungen auf den Handel mit den Staaten, wie ein Coface-Bericht zeigt, gehen dadurch auch Exporte von Dritten in sanktionierte Länder zurück. Besonders betroffen sind die Transport- und Maschinenbaubranche.

Im Vergleich zu 2010 gibt es heute weltweit zweieinhalb mal mehr protektionistische Effekte als solche, die den freien Markt fördern. Die Gründe: Durch protektionistische Maßnahmen soll die Beschäftigung in Branchen kurzfristig erhalten bleiben, die unter der Verlangsamung der internationalen Wirtschaft leiden oder weniger wettbewerbsfähig sind. So haben sich seit der Krise 2008 immer mehr Länder für den Protektionismus entschieden.

Das hat dazu geführt, dass es laut Coface in den meisten Industrieländern und großen aufstrebenden Ländern mittlerweile mehr Hürden als Erleichterungen für Importe gibt. Dazu gehören unter anderem Westeuropa, Japan, Kanada, Brasilien, Argentinien oder Indien. Die meisten Maßnahmen richten sich dabei gegen China. So gab im August 2018 doppelt so viele Hürden für chinesische Produkte wie für andere große Exporteure wie Deutschland, Frankreich, Italien oder Kanada.

Besonders beschleunigt hat sich dieser Trend in den USA. Hier hat sich der Anteil an protektionistischen Regeln in den vergangenen beiden Jahren von 5,4 auf 12,5 Prozent erhöht. Vor allem die Importzölle sind stark gestiegen – und das nicht nur in den USA. Ihre Anwendung hat sich zwischen 2009 und 2018 verdoppelt.

Dieser verstärkte Protektionismus, der durch die US-Zollpolitik getrieben wird, hat indirekte Auswirkungen auf zwölf Branchen in 63 Ländern. So zeigt eine Coface-Untesuchung: Erhöhen die USA die Zollschranke um ein Prozent für irgendein Land, führt das bei Ländern, die mit diesem sanktionierten Land in Geschäftsbeziehungen stehen, zu einem Rückgang der Exporte um 0,46 Prozent – bei ansonsten unveränderten Parametern.

Besonders betroffen sind der Transport- und Verkehrssektor. So führe ein um einem Prozentpunkt erhöhter Zoll für diese Branchen zu einem durchschnittlichen Rückgang der Exporte des betroffenen Landes um 4,4 Prozent. Die Auswirkungen spüren aber auch Maschinenbau, Bergbau und die Holz-Papier-Branchen.

Mehr zur Coface-Studie gibt es hier.

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