Die Unternehmensinsolvenzen steigen. Die Kreditversicherung Euler Hermes erwartet, dass es in diesem Jahr 8 Prozent mehr Pleiten geben wird, 2019 weitere 5 Prozent. Einen Anstieg werden laut dieser Prognose etwa die Schweiz, Belgien und Großbritannien verzeichnen.

In Deutschland sinken die Unternehmensinsolvenzen seit 2009. Auch für 2018 erwartet Euler Hermes einen Rückgang – um 4 Prozent. Laut dem Kreditversicherer ist das aber kein Grund zur Entwarnung: Genau diese „guten Zeiten“ würden Unternehmen unvorsichtig werden lassen. So sind globale Großinsolvenzen für das Exportland Deutschland ein großes Risiko.

Das Insolvenzgeschehen ist variiert dabei stark nach Branche und Bundesland: Mit 36 Prozent entfallen die meisten Pleiten auf den Dienstleistungssektor, gefolgt vom Handel mit 18 Prozent und dem Baugewerbe mit 16 Prozent. Bei der Insolvenzquote (Häufigkeit je 10.000 Unternehmen) ist Nordrhein-Westfalen deutlich an der Spitze. In einigem Abstand folgen Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen.

In der Schweiz wird für 2018 eine Insolvenzzunahme von 8 Prozent erwartet. In der „Heat Map“ ist die Eidgenossenschaft daher in die schlechteste Kategorie gerutscht: Schon jetzt liegt das Insolvenzlevel mehr als zehn Prozent über dem Vorkrisenniveau. In der selben Kategorie finden sich die Slowakei (+80%), China (+50%), Luxemburg (+24%), Dänemark (+13%), Kolumbien (+10%), Chile (+7%) und Norwegen (+6%).

Dem Trend entgegen läuft Nordamerika: Für die gesamte Region prognostiziert der Kreditversicherer dieses Jahr einen Rückgang um 5 Prozent. Nächstes Jahr soll sich die Lage stabilisieren – eine weitere Ab- oder Zunahme wird dann nicht erwartet. Auch in Westeuropa ist die Insolvenzsituation stabil: 2018 und 2019 soll das Level bei +/- 0 Prozent bleiben. Auch in Zentral- und Osteuropa stabilisiert sich die Situation, überdeckt dabei aber einen Anstieg in Polen (+10%) und der Türkei (+5%).

Hier geht’s zum Insolvenzradar von Euler Hermes.

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