In Deutschland gab es im dritten Quartal wieder mehr Großinsolvenzen. Wie der Finance Insolvenz-Report zeigt, haben 25 Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 20 Millionen Euro einen Insolvenzantrag gestellt. Das sind zwar 10 mehr als im Quartal davor, eine Trendwende zeichnet sich dennoch nicht ab.

Denn eigentlich entspricht die Zahl der Großinsolvenzen dem Durchschnitt aller Quartale seit vergangenem Herbst. Nach dem dritten Quartal liegt das Jahr 2018 sogar unter den Vorjahreswerten. So sei für dieses Jahr mit weniger als 100 Großinsolvenzen zu rechnen.

Die meisten Großinsolvenzen gingen im dritten Quartal auf die Rechnung von Verlagen und Druckereien sowie Unternehmen aus der Automobilindustrie. Die nach Mitarbeiterzahl größten Insolvenzanträge kamen von SAM automotive, Kettler, Heer Medienholding, Selectrona und Ewald Schillig.

Auch einige große Vertragsausgänge hat es in dem Quartal gegeben. So konnte der Kompensatorenhersteller  BOA nun vom Insolvenzverwalter an die Industriegruppe Ring International verkauft werden, wodurch alle 1.200 Arbeitsplätze erhalten bleiben sollen. Und auch der Schiffbauer Bavaria Yachtbau ist durch die Übernahme des Investors CMP erstmal gerettet.

„Es scheint sich ein leichter Trend abzuzeichnen, dass auch in Deutschland die Insolvenzen wieder ansteigen“, so das Fazit von GFL-Geschäftsstellenleiter Fabian Sarafin. Das betreffe nicht nur die Großinsolvenzen. Zwar nimmt die Zahl aller Insolvenzen in Deutschland immer noch leicht ab, die Schäden nehmen allerdings zu. Manche Branche seien dabei vermehrt betroffen wie etwa der Textil- oder Dienstleistungssektor, so Sarafin: „Es herrscht weiterhin ein sehr gutes Marktumfeld, aber es sollte Vorsicht geboten sein, denn auch viele deutsche Mittelständler sind von ausländischen Einflüssen nicht gänzlich unabhängig und so kann die Gesamtanzahl der Insolvenzen auch hier wieder ansteigen.“

Mehr Infos zu den Großinsolvenzen gibt es hier.