Euler Hermes erwartet, dass sich das weltweite Wirtschaftswachstum nach diesem Jahr abkühlen wird. Nach Jahren dynamischen Wachstums neige sich der Konjunkturzyklus nun seinem Ende zu. Auch in Europa und den USA sollen sich die Aussichten eintrüben.

Der Kreditversicherer erwartet 2018 zwar noch ein Wachstum von 3,3 Prozent, das schwäche sich 2019 aber auf 3,1 Prozent ab. Dafür gebe es vor allem drei Gründe: Der steigende Ölpreis dürfte weltweit die Inflation anheizen, die FED wird voraussichtlich ihre Geldpolitik weiter straffen, um einer Überhitzung der US-Wirtschaft entgegenzuwirken, und der amerikanische Protektionismus sowie die bilateralen Reaktionen dürften für Instabilität sorgen.

Zinserhöhungen in den USA und Europa

In den USA beschleunigt sich das Wachstum dieses Jahr weiter. Nach 2,3 Prozent in 2017 dürfte es bis Ende des Jahres bei 2,9 Prozent liegen. Euler Hermes erwartet daher in diesem und nächsten Jahr jeweils zwei weitere Zinserhöhungen. Da Steuersenkungen den Haushalt belasten, könnte dessen Sanierung Vorrang gegeben werden, was sich dann auf die Konjunktur auswirken könnte. Der Kreditversicherer erwartet daher für 2019 nur noch ein Wachstum von 2,4 Prozent.

Auch in Europa schwächt sich das Wachstum laut Prognose nach 2,6 Prozent in 2017 auf 2,1 Prozent in diesem und 1,9 Prozent im nächsten Jahr ab. Für September erwarten die Experten einen ersten Anstieg des Leitzinses, was die Zinsbelastung für europäische Unternehmen wieder ansteigen lässt. Allerdings profitiere Europa auch positiven Effekten wie einer expansiven Fiskalpolitik, einer höheren Kaufkraft, hohen Unternehmensmargen oder einem Umsatzwachstum über dem Vorkrisenniveau.

Länderrisiko für neun Länder angepasst

Was das kurz- und mittelfristige Länderrisiko angeht, gibt es im zweiten Halbjahr 2018 aber mehr Gewinner als Verlierer: Kolumbien, Ecuador, Portugal, Spanien, Griechenland und Senegal hat der Kreditversicherer besser eingestuft. Kolumbien, Portugal und Spanien gehören dadurch nun zu den Ländern mit niedrigem Risiko. In drei Ländern sind die Bewertungen nach unten gegangen: Nicaragua, Tunesien und Sri Lanka. Alle drei Länder sind nun in der schlechtesten Kategorie mit hohem Risiko.

Zur Karte mit den Länderrisiken geht’s hier, zur Studie zum Wirtschaftswachstum hier.

Hintergrund: Kreditversicherung

Mit höherem Länderrisiko und einer schlechteren Wirtschaftslage steigt die Gefahr von Forderungsausfällen. Für Unternehmen, die noch keine Kreditversicherung haben, wird die Absicherung daher nun interessanter. Denn momentan ist es einfacher ausreichende Limite zu bekommen, als in der Krise neu anzufragen. Eine Kreditversicherung bietet einen hoch wirksamen Schutz gegen faktisch unkalkulierbare Risiken und Forderungsausfälle – allerdings können die Angebote der Versicherer stark variieren. Mehr zum Thema Kreditversicherung finden Sie auf unserer Homepage: www.gfl-broker.de/kreditversicherung