Britische Autobauer würden stark unter einem „harten“ Brexit leiden. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Untersuchung der Coface. Sowohl beim Export von Autos als auch beim Import von Teilen sei die Branche sehr abhängig von der EU. Die ersten negativen Anzeichen gebe es schon jetzt: So gehen Investitionen, Produktion und Absatz zurück.

Die Investitionen sinken bereits seit 2016. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2011 bis 2015 gingen sie um 36 Prozent zurück. Die Abhängigkeit vom EU-Markt spiegeln die Exportzahlen wider: 79 Prozent der britischen Autos werden exportiert, 56 Prozent in die EU.

„Bei einem harten Brexit mit strikter Warenkontrolle und Anwendung der WTO-Tarife würde sich das Risiko für die Branche vervielfachen“, heißt es in einer Mitteilung der Coface. Der Kreditversicherer führt das auf drei Faktoren zurück.

Erstens wäre die Branche weniger wettbewerbsfähig: In Großbritannien selbst gebe es zu wenig Zulieferer. Wenn Hersteller Teile aus der EU zukaufen müssen, würden sich ohne Freihandelsabkommen die Kosten für ein Fahrzeug allein aufgrund der WTO-Bestimmungen um 10 Prozent und für ein Teil im Schnitt um 3 Prozent erhöhen.

Zweitens würde es an qualifizierten Arbeitskräften mangeln: So kann die britische Automobilbranche nicht mehr so einfach qualifizierte Kräfte aus der EU einstellen.

Drittens würde die Entwicklung von Hybrid- und Elektrofahrzeugen unter dem Wegfall von Fördermitteln der EU und Krediten der Europäischen Investitionsbank leiden. Es sei fraglich, wie innovationsfähig die Automobilbranche damit noch wäre.

Den kompletten Bericht der Coface gibt’s hier.