Bulgarien, Indien und Indonesien – das sind die Top-Exportmärkte 2017. Laut des aktuellen Atradius-Ausblicks werden diese Schwellenmärkte dank guter Binnennachfrage, der demographischen Entwicklung und langfristigen Investitionen ein hohes Wachstum erzielen. Zu den Sorgenmärkten in diesem Jahr gehören hingegen die Türkei, Südafrika, Argentinien und Mexiko.

Exporteure der Agrar- und Lebensmittelbranche haben in Bulgarien gute Chancen. Die Wirtschaft des Landes soll 2017 um drei Prozent wachsen und vor allem die Nachfrage nach höherwertigen Lebensmitteln steigt. Auch der Bedarf an chemischen Produkten nimmt zu, da die Industrie wächst und die Nachfrage der Haushalte zunimmt.

In Indien wird die Nachfrage nach chemischen Produkten dank der wachsenden Industrie voraussichtlich ebenfalls stark steigen, so die Atradius-Prognose. Bereits von 2013 bis 2015 sind die Importe in diesem Bereich von 10 auf 19 Milliarden US-Dollar gestiegen. Von der privaten Nachfrage profitieren vor allem Verbrauchsgüter und Elektronikartikel, während der Ausbau der Infrastruktur die Baubranche beflügeln wird. Vorsicht sollten Exporteure dennoch walten lassen: Indien hat die schlechteste Zahlungsmoral in Asien.

In Indonesien stehen 2017 einige Großprojekte an: Der Neubau von Häfen, Flughäfen, Straßen und Brücken bietet eine große Chance für die Bauindustrie. Ein Steueramnestieprogramm soll die Investitionen mitfinanzieren, so dass das Budget gesichert und das Zahlungsverhalten somit gut sein dürfte.

Es gibt jedoch auch einige Länder, in denen die Risiken für Exporteure steigen dürften: In der Türkei sind die politischen Risiken momentan hoch. Einige Abnehmer stehen unter Beobachtung der Ermittlungsbehörden und müssen mit der Beschlagnahmung von Unternehmenswerten rechnen. Zudem sind die Kreditkosten für Unternehmen und die Regierung gestiegen, was die Situation zusätzlich erschwert.

Die US-Wahl, auf die möglicherweise ein expansiver wirtschaftspolitischer Kurs folgen wird, hat das Risiko in den Ländern erhöht, die stark von ausländischen Kapital abhängig sind. Dazu gehören neben der Türkei auch Südafrika und Argentinien.

Die komplette Studie (auf englisch) finden Sie hier.

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