Die Entscheidung Chinas, den Binnenkonsum zu stärken, bietet deutschen Exporteuren interessante Absatzchancen. Allerdings können auch einige Probleme bei der Ausfuhr nach China auftreten. Der Kreditversicherer Atradius gibt Tipps in seinem neuen Handbuch „Erfolgreich exportieren nach China“. Hier die zehn wichtigsten Tipps:

1. Immer auf den neusten Stand bei Chinas Importbestimmungen bleiben

Die Regularien sind komplex und ändern sich häufig. Güter werden in die Kategorien „verboten“, „beschränkt“ und „erlaubt“ eingeteilt. Eine aktuelle Liste, in welche Kategorie ein Produkt fällt, gibt es beim Ministry of Commerce (MOFCOM).

2. Nutzen Sie Chinas Freihandelszonen

2013 hat China die erste Freihandelszone auf dem Festland eingeführt, in Shanghai. Seit 2015 gibt es drei weitere: In Tianjin, Fujian und Guangdong. Hier können ausländische Güter oder Einzelteile hingeliefert, für die Produktion genutzt und re-exportiert werden, ohne dass die Handelsbehörden einschreiten.

3. Denken Sie chinesisch

Handelspartner gehen meist lieber einen Vertrag ein, wenn ihr Gegenüber den Eindruck macht, sie zu verstehen – oder sich sogar wie sie verhält. Es ist daher ein kluger Schritt, die chinesische Geschäftskultur zu verinnerlichen. Dazu gehören etwa der Fokus auf Formalitäten und den Respekt für Hierarchien.

4. Fügen Sie sich dem chinesischen Wettbewerbsgesetz

Unabhängig davon, unter welchem Länderrecht der Vertrag steht, jede Vereinbarung, Güter nach China zu liefern, untersteht den chinesischen Wettbewerbsgesetzen. Dazu gehören Anti-Monopol-Regelungen, Regeln gegen unfairen Wettbewerb oder Anti-Dumping.

5. Beschützen Sie Ihr geistiges Eigentum

In den letzten Jahren hat China einiges unternommen, um seinen Ruf als Land der Piraterie und der gefälschten Güter entgegenzuwirken. Daher gibt es nun einige Gesetze, um das geistige Eigentum in Sachen Copyrights, Patente, Designs oder Marken zu schützen.

6. Wählen Sie die richtige Zahlmethode

In Abhängigkeit von der sich verlangsamenden Wirtschaft, könnte es in China vermehrt zu Zahlungsverspätungen kommen. Es ist daher ratsam, über die Zahlungsbedingungen nachzudenken, die verschiedene Sicherheitslevel haben.

7. Eine Präsenz vor Ort kann die Verkäufe ankurbeln

Um den Markt zu verstehen und um in direkten Kontakt mit Kunden zu treten, kann es hilfreich sein, direkt vor Ort zu sein. Eine wichtige Frage dabei ist der Standort, abhängig von der Art des Unternehmens.

8. Ziehen Sie E-Commerce in Betracht

China hat den größten E-Commerce-Markt der Welt, dessen B2C-Veräufe um 25 Prozent jährlich wachsen. Chinas Online Markt unterscheidet sich jedoch wesentlich vom europäischen. Statt Facebook und Twitter nutzen chinesische Kunden etwa Renren, Sina Weibo, Tencent, Tudou and Youku. Und statt über Paypal wird per Alipay gezahlt.

9. Wählen Sie den besten Weg, um Streitigkeiten zu lösen

Mit ein paar Ausnahmen können Sie selbst aussuchen, ob ihr Vertrag unter chinesischem Recht oder dem eines anderen Landes stehen soll. Eine Regeln des chinesischen Gesetzen sind jedoch verpflichtend, wie Steuern, Währungsregularien oder Wettbewerbsbestimmungen. Es gibt zudem Bestimmungen, wie und wo Geschäftsstreitigkeiten zu regeln sind, auf die Sie bereits im Vertrag Rücksicht nehmen sollten.

10. Stellen Sie sicher, dass Sie ein Sicherheitsnetz haben, um ihre Forderungen zu schützen

Mit einer Kreditversicherung sollten Sie sich vor dem Forderungsausfall schützen. Über diese Versicherung lernen Sie zudem die Bonität Ihres Geschäftspartners kennen.

Den kompletten Atradius-Bericht finden Sie hier (auf englisch).